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Acer tataricum L.
inklusive:
  Acer ginnala Maxim.
Tatarischer Steppen-Ahorn, Sapindaceae - Seifenbaumgewächse
Frühlingblüher, IV–V, 3–10 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Verbreitungsgebiet des Tatarischen Steppen-Ahorn ist eurasisch, disjunkt und reicht von Südosteuropa bis Ostasien (Serbien, Zentralasien bis Japan). Bevorzugt siedeln die Pflanzen in Mischwäldern, Felshabitaten und Strauchgesellschaften.

Die Pflanzen sind Sträucher oder kleine Bäume mit meist einem oder gelegentlich mehreren Stämmen. Die Zweige sind kahl. Die Rinde junger Bäume ist hellbraun, dünn und glatt; bei älteren Bäumen rissig. Die Laubblätter sind gegenständig, 2–5 cm lang gestielt, oberseits kahl, unterseits kahl oder an der Nervatur behaart, breit eiförmig, 4,5–10 cm lang, 3–7 cm breit, ungelappt oder mit 2–4 Seitenlappen, am Rand unregelmäßig oder doppelt gesägt.

Die Blütenstände sind terminale Rispen mit weißen bis grüngelben, 5-zähligen Einzelblüten, die jeweils 8 Staubblätter aufweisen. Später bilden sich die für Ahorne typischen, geflügelten Nussfrüchte, die zu 2 als Spaltfrucht angeordnet sind. Die Einzelfrüchte haben einen 2–3 cm langen, anfangs rötlichen, später braunen Flügel. Die Fruchtflügel stehen fast parallel.

Das in Ostasien (China, Japan, Korea, Mongolei und Ostrussland) verbreitete A. tataricum ssp. ginnala (Maxim.) Wesm. (= A. ginnala) zeichnet sich durch meist deutlich gelappte Laubblätter aus, während das westliche A. tataricum keine oder nur schwache Seitenlappen aufweist.


Abb. 1 Rissige Borke eines älteren Baumes von Acer tataricum im Arboretum Annarode, Sachsen-Anhalt, 19.06.2025
Abb. 2 Laubblätter mit Seitenlappen des Acer tataricum ssp. ginnala im Arboretum Annarode, Sachsen-Anhalt, 19.06.2025
Abb. 3 Früchte und tief gelappte Laubblätter von Acer tataricum ssp. ginnala im Arboretum Annarode, Sachsen-Anhalt, 19.06.2025
Abb. 4 Ungelappte Laubblätter eines Acer tataricum ssp. tataricum im Botanischen Garten Mainz, 28.09.2025
Abb. 5 Früchte und ungelappte Laubblätter von Acer tataricum ssp. tataricum im Botanischen Garten Mainz, 28.09.2025


Der Gattungsname Acer L. leitet sich von der indogermanischen Wurzel "ak-" (= spitz) ab, nach den spitzen Blattabschnitten; später zu lat. "acer" (= Ahorn). Das Epitheton tataricum stammt von lat. "Tataricus" (= tatarisch), nach der Verbreitung in den asiatischen Siedlungsgebieten der Tataren. Das Epitheton ginnala stammt möglicherweise von jap. "gin" (= Silber) und jap. "nara" (= Eiche), nach den weißlichen Blüten und anfangs silbrigen Flügeln der Früchte. Möglich wäre auch eine Sprachwurzel aus dem Tungusischen (Mandschurischer Ahorn).

Der Tatarische Steppen-Ahorn ist ein winterharter Strauch mit hübscher Herbstfärbung für den Gehölzgarten. Die Pflanzen bevorzugen sonnige und offene Standorte.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.


Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Acer tataricum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/acer-tataricum.html am Tg.Mo.Jahr.