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Actaea pachypoda Elliott
Weißfruchtiges Christophskraut, Puppenauge, Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Ende Vollfrühlingblüher, IV–VI, 30–70 cm hoch, sommergrün, zwei-, mehrjährig

Das Weißfruchtige Christophskraut stammt aus Nordamerika, wo die Pflanzen in der Krautschicht laubabwerfender Wälder und von Mischwäldern aus Höhen von 0–1.200 m über NN wachsen. Die Laubblätter sind 2-fach gefiedert, gezähnt, bis 40 cm lang und 30 cm breit. Die Blütenstände sind kurze, zylindrische Trauben mit weißen Blüten, deren Perigone rasch abfallen (Perigon deshalb, weil sich Kelch- und Kronblätter nicht unterscheiden lassen). Später bilden sich weiße, selten rote, bis 9 mm große, rundliche bis eiförmige Beeren, die einen roten Stiel und schwarzen Punkt als Stigmarest ("Puppenauge") aufweisen.


Abb. 1 Fruchtstand von Actaea pachypoda mit den weißen Früchten und dem schwarzen "Auge", der Reste des Stempels repräsentiert; in einem Schattenbeet in einem Privatgarten bei Putte, Belgien, 30.10.2016

Das Benennungsmotiv des Gattungsnamens Actaea L. ist nicht eindeutig. Der Name wurde schon in der Antike genutzt, lat. "actaea" (= Pflanze mit starkem Geruch). Möglich erscheint ein mythologisches Motiv oder eine heilkundliche Ableitung nach Akteios, einem Schüler des heilkundigen Cheiron. Letzteres ist wahrscheinlicher, da auch im mittelalterlichen Kräutergarten die Pflanzen arzneiliche Anwendungen hatten, was sich im deutschen Wort Christophskraut wiederfindet, Benennung nach dem Heiligen Christophorus, dem Nothelfer. Das Epitheton pachypoda  stammt von gr. "pachys" (= dick) und gr. "pous" (= Fuß), zum Genitiv "pachypodos" (= dickfüßig), nach den relativ dicken Stielen der Früchte, die fast so dick wie die Blütenstandsachse sind.

Actaea pachypoda  sind hübsche Sommerstauden mit prächtigem Fruchtschmuck im Herbst. Sie tolerieren Beschattung und Wurzeldruck. Die Böden sollten am besten kalkhaltig, mullreich und immer etwas feucht sein. Wahrscheinlich sind die Pflanzen bis Z 7b winterhart. In kälteren Regionen wäre eine Mullauflage im Winter empfehlenswert.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Actaea pachypoda. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/actaea-pachypoda.html am Tg.Mo.Jahr.