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Adoxa moschatellina L.
Moschuskraut, Bisamkraut, Adoxaceae, Moschuskrautgewächse
Beginn Erstfrühlingblüher, III–V, 05–15 cm groß, vorsommergrün, mehrjährig

Das Moschuskraut ist in Mitteleuropa verbreitet, tritt im höheren Bergland und auf Sand nur zertreut auf. Bevorzugt werden krautreiche Laubwälder und Strauchgesellschaften, gerne in Auen und auf Kalk, besiedelt. Die Pflanzen bilden verzweigende, unteriridische Ausläufer, die rasch zerfallen. So können größere, individuenreiche Kolonien enstehen. Das Moschuskraut gehört zu den Frühblüher und blüht wie viele andere Arten der Krautschicht in seinem Laubensraum im Erstfrühling. Zum Sommer hin ziehen die Pflanzen meist ein und überdauern mit unterirdischen Winterknospen (Hibernakel). Jede Pflanze hat 1–3 Stängel, die 2 Stängelblätter und 1 Blütenstand haben. Die Grundblätter sind doppelt 3-zählig. Die Blüten stehen in endständigen  5(–7)-blütigen, fast würfelförmigen Köpfchen. Später bildet sich eine glasige, mehrsamige, beerenartige Scheinfrucht.


Abb. 1 Adoxa moschatellina in der basenreichen Aue des Angertals bei Ratingen, 09.04.2916, 84 m, 50° 19' 01 N, 06° 54' 40 O
Abb. 2 Blütenköpfchen von Adoxa moschatellina auf unverzweigtem Stängel, Aue des Angertals bei Ratingen, 09.04.2916, 84 m, 50° 19' 01 N, 06° 54' 40 O
Abb. 3 Das würfelförmige Blütenköpfchen der Adoxa moschatellina, Angertal bei Ratingen, 09.04.2916, 84 m, 50° 19' 01 N, 06° 54' 40 O
Abb. 4 Blütenstand von Adoxa moschatellina in einem Bachtal an der Rheinbrohler Ley, 12.04.2017, 175 m, 50° 29' 06 N, 07° 20' 28 O


Der Gattungsname Adoxa L. stammt von gr. "adoxos" (= unvermutet), als Anspielung auf die variierende Anzahl der Staubblätter innerhalb einzelner Individuen, was oberflächlich gesehen der Lehre von der konstanten Anzahl männlicher Blütenorgane widersprach. Das Epitheton moschatellina leitet sich ab von gr. "moschos" (= Bisam, Moschus), nach dem schwachen Moschusgeruch der Pflanzen..

Das Moschuskraut ist ein Frühblüher, der den spätwinterlichen Garten aufwertet. Ein Platz im lichten Schatten, am besten kalkhaltig und zusammen mit anderen Erstfrühlingblühern ist ideal.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Adoxa moschatellina. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/adoxa-moschatellina.html am Tg.Mo.Jahr.