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Amorphophallus konjac K. Koch
synonym:
  Amorphophallus mairei H. Lév.
  Amorphophallus nanus H. Li & C. L. Long
  Amorphophallus rivierei Durieu ex Carrière
  Brachyspatha konjac (K. Koch) K. Koch
  Hydrosme rivieri (Durieu ex Carrière) Engl.
  Proteinophallus rivieri (Durieu ex Carrière) Hook. f.
Teufelszunge, Araceae - Aronstabgewächse
Frühling-, Herbstblüher, III–V, X–XI, 15–45 cm hoch, vorsommergrün, mehrjährig

Die Teufelszunge stammt aus China (Yunnan), wo die Pflanzen bevorzugt in Strauchgesellschaften, lichten Wäldern, Waldrändern und Sekundärwäldern auf 200–3.000 m über Meereshöhe vorkommen. Standorte in anderen Regionen und Ländern werden als eingebürgert betrachtet.

Die Knollen sind abgeflacht kugelig, braun, leicht glänzend, etwa 20 cm hoch, etwa 30 cm im Durchmesser und bilden zahlreiche, an der Spitze geschwollene, etwa 50 cm lange und 3 cm dicke Wurzelausläufer. Die Laubblätter stehen einzeln, sind etwa 200 cm im Durchmesser groß mit schmal geflügelter Rachis und stark gegliederter Blattspreite. Die Fiederblätter sind oberseits stumpfgrün, elliptisch, 3–10 lang, 2–6 cm breit und zugespitzt. Die Blattstiele sind etwa 100 cm lang, etwa 8 cm im Durchmesser, kahl oder mit verstreuten punktförmigen Warzen am Grund; die Grundfarbe des Blattstiels ist schmutzig weißlich rosafarben oder schmutzig cremefarben, oft fast vollständig bedeckt mit großen, länglichen, dunkelgrünen, zusammenhängenden Flecken und kleineren weißen Punkten oder mit zahlreichen kleinen, schwärzlich grünen Flecken, sehr variabel.

Der Blütenstandsstiel ist etwa 110 cm lang, etwa 5 cm im Durchmesser und gefärbt wie der Blattstiel. Das Hochblatt (= Spatha, Blütenscheide) ist elliptisch-lanzettlich bis breit eiförmig oder 3-eckig, 10–60 cm lang, 10–55 cm breit, am Rand mehr oder weniger stark gewunden, außen an der Basis schmutzig blass bräunlich mit schwärzlich grünen Flecken oder schmutzig blass weißlich gräulich mit einigen verstreuten, schwärzlich grünen Punkten, in der Nähe des Randes violett gerötet; innen ist die Basis dicht warzig, kastanienbraun mit oder ohne heller, weißlich violetter Zone oben. Der Blütenkolben (= Spadix) ist sitzend, 15–110 cm lang und riecht während der weiblichen Anthese stark nach faulendem Fleisch und produziert kleine, klare, leicht zähflüssige Tröpfchen. Die weibliche Zone ist zylindrisch oder schmal kegelförmig, 2–11 cm lang, an der Basis 1–4 cm im Durchmesser und an der Spitze bis etwa 6 cm im Durchmesser, die Einzelblüten stehen zusammengedrängt oder entfernt. Die sterile Zone trägt gelegentlich hermaphrodite Blüten. Die männliche Zone ist zylindrisch, leicht fusiform oder leicht verkehrt eiförmig, 2–12 cm lang, 1–6 cm breit, mit blass orangengelben oder weißlichen Staubfäden. Später bilden sich orangefarbene Beerenfrüchte.


Abb. 1 Gefleckter Blattstiel beim Amorphophallus konjac, Privatgarten in Wipperfürth, 31.08.2024
Abb. 2 Stark gegliederte Blattspreite des Amorphophallus konjac in einem Privatgarten in Wipperfürth, 31.08.2024


Der Gattungsname Amorphophallus Blume ex Decne. stammt vom gr. = "amorphos" (= ungestalt, formlos) und gr. "phallos" (= männliches Glied), nach der phallusförmigen Infloreszenz. Das Epitheton konjac stammt von jap. "konnyaku" (= gelatinertige, essbare Masse aus den Knollen der Araceae).

Amorphophallus konjac wird meist als Kübelpflanze angebaut. Bei Versuchen im Garten ist ein halbschattiger, feucht humoser Standort empfehlenswert und im Winter eine Mullauflage.

Referenzen
Duddington, C. L. 1972: Baupläne der Plfanzen. – Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main, 323 S.
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Amorphophallus konjac. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/amorphophallus-konjac.html am Tg.Mo.Jahr.