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Anchusa undulata L.
synonym:
 Anchusa undulata ssp. hybrida (Ten.) Beg.
 Anchusa hybrida Ten.
Gewelltblättrige Ochsenzunge, Boraginaceae - Raublattgewächse
Frühling-Sommerblüher, III–XI, 10–60 cm hoch, immergrün, zweijährig, kurzlebig

Die Gewelltblättrige Ochsenzunge stammt aus dem Mittelmeerraum und besiedelt gerne Ruderalstandorte in Weinbergen, an Wegrändern oder auf Acker- und Weideland. Meist sind die Pflanzen zweijährig, gelegentlich mehrjährig. Die Hauptblütezeit liegt im Frühling, jedoch können bis in den Herbst hinein zum Teil ausgiebige Nachblüten erfolgen. Die Stängel sind mehr oder weniger unten verzweigt, kantig, aufrecht oder aufsteigend. Grundständige Blätter sind bis 11 cm lang, bis 2 cm breit, eiförmig bis lanzettlich mit gewelltem Rand und bis 7 cm langem Blattstiel. Stängelblätter sind bis 5,5 cm lang, 1,5 cm breit, schmal lanzettlich und sitzend. Auf den Laubblättern finden sich gemeinsam weiche Haare und Borsten, letztere gelegentlich auf Höckern sitzend. Die Blüten sind dunkel-violett bis schwarz-blau und gestielt. Die Kelche sind bis 1 cm lang, nur bis maximal 1/2 ihrer Länge eingeschnitten, die einzelnen Lappen mit stumpfer Spitze. Die Krone ist 5-teilig, 8–15 mm im Durchmesser, mit einer Kronröhre, die bis doppelt so lang wie der Kelch ist. Später bilden sich bis 4 mm große Nussfrüchte.

Manche Autoren spalten die ostmediterranen Ökotypen als Anchusa hybrida ab und sehen die westlichen als A. undulata. Die östlichen Ökotypen haben etwas kleinere Blüten (3–5 mm breit) und herzförmige Tragblätter.


Abb. 1 Die grundständigen Laubblätter der Anchusa undulata sind randständig gewellt, mit deutlichem Stiel und haben weiche Haare und Borsten. Wegesrand bei Costa Rei, Sardinien, 11 m, 39° 16' 14 N 09° 34' 40 O, 20.10.2016
Abb. 2 Blütenstand der Anchusa undulata mit den nur wenig eingeschnittenen Kelchen mit stumpfen Abschnitten. Wegesrand bei Costa Rei, Sardinien, 11 m, 39° 16' 14 N 09° 34' 40 O, 20.10.2016
Abb. 3 Sitzende Stängelblätter der Anchusa undulata mit weichen Haaren und Borsten. Wegesrand bei Costa Rei, Sardinien, 11 m, 39° 16' 14 N 09° 34' 40 O, 20.10.2016
Abb. 4 Blühende Pflanze der Anchusa undulata an einem Wegesrand im Parco della Caffarella in Rom, 04.02.2018, 29 m, 41° 51' 43 N, 12° 31' 28 O


Der Gattungsname Anchusa L. stammt von lat. "anchusa" (= Pflanze mit Farbstoff, besonders zum Schminken), was ein ungeklärtes Motiv ist, da die Ochsenzungen keine Färberstoffe liefern. Das Epitheton undulata stammt von lat. "undulatus" (= gewellt), nach den gewellten Blatträndern.

Anchusa undulata ist eine Pflanze für den mediterranen Staudengarten an sonniger und warmer Stelle.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Anchusa undulata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/anchusa-undulata.html am Tg.Mo.Jahr.