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Anemone blanda Schott & Kotschy
Balkan-Windröschen, Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Frühlingsblüher, IIIV, 515 cm hoch, vorsommergrün,
mehrjährig
Das Balkan-Windröschen tritt in Mitteleuropa nur selten auf und ist
ein Kulturfolger, von dem es zerstreute Bestände gibt. Ursprünglich
kommt das Balkan-Windröschen aus dem östlichen Mittelmeergebiet
bis in den Kaukasus vor und wird in Mitteleuropa als eingebürgert
betrachtet. Am Naturstandort wächst es bis in submontanen bis montanen
Höhenlagen von 1.500 m. Bei uns findet man es gelegentlich in Parks
und Gärten, in der Nähe von Schrebergärten und entlang von
Verkehrswegen. Es hat ein knolliges und sehr robustes Rhizom, das den Winter
überdauert und im Laufe der Zeit größere Horste bildet. Die
Blätter sind dreiteilig, grundständig und gefiedert. Zum Sommer
hin ziehen die Pflanzen ein. Besonders hübsch sind die mit 24
cm im Durchmesser relativ großen Blüten, die in allen möglichen
Blautönen, weiß oder rosa blühen können. Die Blüten
besitzen bis zu 15 Blütenblätter. Nach der Blüte nicken die
Fruchtköpfe.
Abb. 1 Anemone blanda im Freiland, 16.04.2013, Privatgarten | Abb. 2 Anemone blanda mit typischer, blaufarbener Blüte, 16.04.2013, Privatgarten |
Abb. 3 Anemone blanda mit weißem Perigon und rosa tingierter Unterseite, 22.03.2014, Privatgarten | Abb. 4 Anemone blanda mit zweifarbigem Perigon, 22.03.2014, Privatgarten |
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Abb. 5 Wurzelknolle der Anemone blanda wie man sie im Herbst bei Zwiebelpflanzenhändlern zum Auspflanzen angeboten bekommt, 13.09.2014 |
Die Abgrenzung der Anemone blanda von den anderen Arten der Gattung
ist einfach, da sie die einzige mit blau-farbenen Blüten und geteilten
Blättern ist.
Der Gattungsname Anemone L. leitet sich von gr. "anemos" (= Wind)
ab. Das Art-Epitheton blanda ist die weibliche Form von lat. "blandus"
(= freundlich, reizend) und beschreibt den Habitus der Pflanzen.
Anemone blandae sind sehr dekorative Pflanzen für die Unterpflanzung
von Gehölzen, Hecken oder das mediterrane Beet. Da sie im Sommer einziehen,
ist eine Kombination mit Sommerstauden empfehlenswert. Ein reicher, auch
lehmiger Boden mit Mull oder etwas Laub ist empfehlenswert. Gesunde
Bestände vermehren sich gerne - nicht nur über das Rhizom (vegetativ),
sondern auch über Saat (generativ) - der Grund, warum A. blanda
als Neopyht mittlerweile eingebürgert ist. Es gibt zahlreiche Kultursorten
mit unterschiedlichen Blühfarben und gefüllten Blüten. Viele
dieser Sorten sind empfindlicher als die Art und bedürfen winterlicher
Abdeckung.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2015: Anemone blanda.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/anemone-blanda.html am Tg.Mo.Jahr.
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