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Aruncus dioicus (Walter) Fernald
  synonym: Aruncus vulgaris Raf.
Wald-Geißbart, Rosaceae - Rosengewächse
Sommerblüher, VI–VII, 80–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Wald-Geißbart tritt in Mitteleuropa in den südlichen und östlichen Mittelgebirgen und den Alpen verbreitet auf, ansonsten ist er selten, im Norden fehlt er fast ganz, beziehungsweise es handelt sich um unbeständige Verwilderungen aus Gärten und Parks. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Bevorzugt siedelt er in Hang- und Schluchtwäldern, Bachsäumen und entlang von unbefestigten Wegen.

Die Pflanzen bilden ein holziges, kräftiges Rhizom. Die Stängel sind aufrecht, nur oben verzweigt, stielrund bis etwas gefurcht und leicht geknickt. Die Laubblätter sind 2–3-fach unpaarig gefiedert mit eiförmigen Abschnitten, bis 1 m lang, doppelt gezähnt, kahl oder mit spärlichen Haaren auf der Unterseite. Die Blütenstände sind 20–50 cm lange, oft hängende Rispen. An weiblichen Pflanzen sind die Einzelblüten reinweiß und an männlichen gelblichweiß. Später bilden sich zugespitzte Balgfrüchte in langen, überhängenden Ähren, die meist zu 3 zusammen stehen und jeweils 3–5 Samen enthalten.


Abb. 1 Gefiedertes Laubblatt von Aruncus dioicus, Schloßbachel-Tal, Nesselwang, 15.06.2022, 1.044 m, 47° 36' 41 N, 10° 30' 06 O
Abb. 2 Stängel von Aruncus dioicus mit Fruchtstand, Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 803 m, 47° 28' 06 N, 11° 07' 09 O
Abb. 3 Pflanzen des Aruncus dioicus mit gelblichen, männlichen Blütenständen, Schloßbachel-Tal, Nesselwang, 15.06.2022, 1.044 m, 47° 36' 41 N, 10° 30' 06 O
Abb. 4 Fruchtstand von Aruncus dioicus, Laubmischwald in der Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen, 27.09.2020, 803 m, 47° 28' 06 N, 11° 07' 09 O
Abb. 5 Blühende, weibliche Pflanze des Aruncus dioicus im Laubmischwald der Höllentalklamm bei Grainau, 27.09.2020, 849 m, 47° 27' 32 N, 11° 02' 44 O
Abb. 6 Rispenäste des Aruncus dioicus mit männlichen Blüten, Schloßbachel-Tal, Nesselwang, 15.06.2022, 1.044 m, 47° 36' 41 N, 10° 30' 06 O


Der Gattungsname Aruncus L. stammt von lat. "aruncus" (= Geißbart), mit unklarem Bennenungsmotiv. Das Epitheton dioicus stammt von gr. "dioicus" (= zweihäusig).

Der Wald-Geißbart wird schon lange in Gärten als Zierpflanze kultiviert. Er ist eine dekorative, einheimische Staude für den schattigen bis sonnigen Standort.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Aruncus dioicus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/aruncus-dioicus.html am Tg.Mo.Jahr.