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Begonia ×chungii C.-I Peng & S. M. Ku
Sitou-Begonie, Begoniaceae - Begoniengewächse oder Schiefblattgewächse
Sommerblüher, VII–XI, 20–80 cm hoch, sommergrün, mehrjährig.

Begonia ×chungii stammt aus Taiwan, wo die Pflanzen in Cryptomeria-Wäldern auf etwa 1.200 m über Meereshöhe wachsen. Sie wurde 2009 als eine natürliche Hybride von B. palmata D. Don und B. longifolia Blume beschrieben.

Die Pflanzen wachsen aufrecht und besitzen ein wenig entwickeltes Rhizom. Die Stängel sind mehr oder weniger zickzackförmig, anfangs behaart, später verkahlend, 50–80 cm hoch, 4–9 mm dick mit 7–26 cm langen Internodien. Die Nebenblätter sind kahl, rasch hinfällig, 3-eckig-lanzettlich, 10–20 mm lang, 5–7 mm breit und ganzrandig. Die Blätter sind oberseits spärlich behaart oder kahl, unterseits auf der Nervatur spärlich behaart, schräg eiförmig bis schmal eiförmig, 11–24 cm lang, 5–15 cm breit, an den Rändern gesägt, flach gelappt und unregelmäßig gesägt oder gezähnt. Die Blattstiele sind behaart, später verkahlend, 10–23 cm lang und 4–7 mm breit.

Die Blütenhüllblätter sind kahl oder fast kahl, hinfällig, schmal eiförmig bis schmal 3-eckig, 5–20 mm lang, 2–8 mm breit und randständig bewimpert. Der Blütenstand ist 4–9 cm lang und achselständig. Die Blütenstandsstiele sind aufsteigend, unbehaart oder spärlich behaart, 3–8 cm lang, 2–3,5 mm breit. Die Perigonblätter sind weiß. Männliche Blüten haben einen etwa 2,5 cm langen Blütenstiel und 4 Perigonblätter, sind verkehrt eiförmig, die beiden äußeren breit eiförmig bis kreisförmig, 15–25 mm lang, 10–18 mm breit, die beiden inneren länglich bis schmal eiförmig, 7–20 mm lang, 5–8 mm breit. Weibliche Blüten habe einen 1,3–2 cm langen Blütenstiel und 5–6 Perigonblätter, sind ungleich bis fast ungleich, verkehrt-eiförmig bis länglich, die größten 15–21 mm lang, 13–17 mm breit, die kleinsten 9–15 mm lang, 6–9 mm breit; die 3 Griffel sind gelb, 4,9–5,3 mm lang. Später bilden sich nickende oder etwas hängende, 3-lappig-elliptische, 3-flügelige Früchte. Siehe auch Begonia L.


Abb. 1 Männliche Blüte der Begonia ×chungii in einem Privatgarten, 16.10.2024
Abb. 2 Blühende Pflanze der Begonia ×chungii in einem Privatgarten, 16.10.2024
Abb. 3 Schräg eiförmiges Laubblatt von Begonia ×chungii in einem Privatgarten, 16.10.2024


Der Gattungsname Begonia wurde zu Ehren von Michael Bégon (1638–1710) etabliert, einem französischen Gouverneur auf der Insel Hispaniola, der ein Förderer der Botanik war. Auf der karibischen Insel Hispaniola kommen mehrere Arten der Begoniae vor. Das Epitheton chungii wurde zu Ehren von Nien-June Chung etabliert, dem taiwanesischen Entdecker der Nothospezies. Der deutsche Name verweist auf den Fundort im Sitou Forst Park der Naional Universität Taiwan.

Die Winterhärte der Begonia ×chungii ist nicht exakt bekannt. Nach den ersten Frösten ziehen die Pflanzen ein, so dass winters eine Auflage mit Mulch sinnvoll erscheint. Ratsam ist ein geschützter Standort, idealerweise halbschattig. An den Boden stellt die Art keine Ansprüche, lockere Böden fördern jedoch die Wärmeentwicklung und die Vitalität der ausgepflanzten Exoten. Will man sicher gehen, teilt man das Rhizom vor dem Auspflanzen und vermehrt dieses, um eine Reserve zu haben.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Begonia ×chungii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/begonia-chungii.html am Tg.Mo.Jahr.