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Begonia edulis H. Lév.
Südliche Palmen-Begonie, Begoniaceae - Begoniengewächse oder Schiefblattgewächse
Sommerblüher, VI–IX, 40–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig.

Begonia edulis stammt aus China und Vietnam, wo die Pflanzen in Wäldern und schattig-feuchten Felshabitaten auf 500–1.500 m über Meereshöhe wachsen.

Die Pflanzen wachsen aufrecht und besitzen ein lang gestrecktes, 8–15 mm im Durchmesser großes Rhizom. Die Stängel sind aufrecht und mehr oder weniger kahl. Die Nebenblätter sind kahl, häutig, 3-eckig-lanzettlich und 12–25 mm lang. Die Blätter sind rund oder länglich-rund, etwas asymmetrisch, oberseits spärlich behaart oder kahl, unterseits kahl oder auf der Nervatur spärlich behaart, 16–20 cm lang, 15–21 cm breit, an den Rändern entfernt gesägt, flach gelappt auf etwa 1/3 der Blattlänge mit 3-eckigen Lappen. Die Blattstiele sind kahl und 15–25 cm lang.

Der Blütenstand ist 16–26 cm hoch, kahl oder fast kahl. Die Blütenstandsstiele sind 4–15 cm lang. Männliche Blüten haben einen 1,3–2,8 cm langen Blütenstiel und 4 Perigonblätter, sind kahl, äußere 2 sind eiförmig-3-eckig, 12–15 mm lang, 12–16 mm breit, innere 2 länglich, 11–15 mm lang, 7–10 mm breit. Weibliche Blüten haben einen 1,5–2,5 cm langen Blütenstiel und 5–6 ungleiche Perigonblätter, sind kahl, größte breit verkehrt-eiförmig, 12–29 mm lang, 8–15 mm breit, die kleinsten schmal länglich, 11–20 mm lang, 5–14 mm breit; die 2 Griffel sind gelb, 4,7–5,9 mm lang mit 2-teiligen Narben. Später bilden sich nickende, 1,5–1,8 cm lange, ungleich 3-flügelige Früchte. Siehe auch Begonia L.

Die Art ist ähnlich zu Begonia palmata D. Don, hat aber kahle Perigonblätter und Ovarien.


Abb. 1 Annähernd kreisrundes Laubblatt der Begonia edulis in einem Privatgarten, 16.10.2024
Abb. 2 Flach gelapptes Laubblatt von Begonia edulis in einem Privatgarten, 16.10.2024


Der Gattungsname Begonia wurde zu Ehren von Michael Bégon (1638–1710) etabliert, einem französischen Gouverneur auf der Insel Hispaniola, der ein Förderer der Botanik war. Auf der karibischen Insel Hispaniola kommen mehrere Arten der Begoniae vor. Das Epitheton edulis stammt von lat. "edulis" (= essbar).

Die Winterhärte der Begonia edulis ist nicht exakt bekannt. Englische Gärtner geben diese zum Teil mit –15 °C an. Nach den ersten Frösten ziehen die Pflanzen ein, so dass winters eine Auflage mit Mulch sinnvoll erscheint. Ratsam ist ein geschützter Standort, idealerweise halbschattig. An den Boden stellt die Art keine Ansprüche, lockere Böden fördern jedoch die Wärmeentwicklung und die Vitalität der ausgepflanzten Exoten. Will man sicher gehen, teilt man das Rhizom vor dem Auspflanzen und vermehrt dieses, um eine Reserve zu haben.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Begonia edulis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/begonia-edulis.html am Tg.Mo.Jahr.