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Begonia koelzii R. Camfield
Naga-Begonie, Begoniaceae - Begoniengewächse oder Schiefblattgewächse
Spätsommerblüher, IX–X, 25–90 cm hoch, sommergrün, mehrjährig.

Begonia koelzii stammt aus Indien (Manipur, Nagaland), wo die Pflanzen in Felshabitaten auf 1.000–2.100 m über Meereshöhe vorkommen.

Das Rhizom ist 10–15 mm im Durchmesser groß, kahl, mit 15–20 mm langen Internodien. Die Nebenblätter sind eiförmig, 10–19 mm lang und 8–12 mm breit. Die Blätter sind eiförmig, asymmetrisch, grundständig, 20–50 cm lang, 20–30 cm breit, tief gelappt mit etwa 6 größeren und mehreren kleineren Lappen, unterseits grün bis blass grün, locker behaart, oberseits locker behaart und grün. Die Blattstiele sind locker behaart, 30–50 cm lang cremefarben mit rötlichen Streifen.

Der Blütenstand ist zymös, achsel- oder endständig. Die Blütenstandsstiele sind 30–60 cm lang, locker behaart, 3–4-fach verzweigt, mit 8–12 weiblichen und 2–6 männlichen Blüten. Die Hochblätter sind eiförmig-rund, 9–15 mm lang, 6–11 mm breit und hinfällig. Männliche Blüten haben einen 12-20 mm langen Blütenstiel und 4 kahle, ganzrandige, rosafarbene Perigonblätter, äußere 2 sind eiförmig, 10–24 mm lang, 7–10 mm breit, innere 2 länglich bis schmal verkehrt eiförmig, 7–14 mm lang, 5–9 mm breit. Weibliche Blüten haben einen 12–15 mm langen Blütenstiel, 3 Griffel, 4–6 eiförmige bis elliptische Perigonblätter, äußere 2 blass rosafarben, kahl, 10–15 mm lang, 8–11 mm breit, innere 2 kleiner. Später bilden sich nickende, elliptische, 12–15 mm lange, 4–6 mm breite, ungleich geflügelte Kapselfrüchte. Siehe auch Begonia L.


Abb. 1 Tief gelapptes Laubblatt der Begonia koelzii, Topfpflanze in einem Privatgarten, 16.10.2024
Abb. 2 Streifig gefleckter Laubblattstängel von Begonia koelzii, Topfpflanze in einem Privatgarten, 16.10.2024


Der Gattungsname Begonia wurde zu Ehren von Michael Bégon (1638–1710) etabliert, einem französischen Gouverneur auf der Insel Hispaniola, der ein Förderer der Botanik war. Auf der karibischen Insel Hispaniola kommen mehrere Arten der Begoniae vor. Das Epitheton koelzii wurde zu Ehren von Walter N. Koelz (1895–1989) etabliert, einem amerikanischen Naturforscher, der das Typusexemplar in Nagaland, Takubama, 1950 sammelte.

Die Winterhärte der Begonia koelzii ist nicht exakt bekannt. Englische Gärtner geben diese zum Teil mit –10 °C an. Nach den ersten Frösten ziehen die Pflanzen ein, so dass winters eine Auflage mit Mulch sinnvoll erscheint. Ratsam ist ein geschützter Standort, idealerweise halbschattig. An den Boden stellt die Art keine Ansprüche, lockere Böden fördern jedoch die Wärmeentwicklung und die Vitalität der ausgepflanzten Exoten. Will man sicher gehen, vermehrt man die Art vor dem Auspflanzen, um eine Reserve zu haben.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Begonia koelzii. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/begonia-koelzii.html am Tg.Mo.Jahr.