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Blechnum penna-marina (Poir.) Kuhn
Seefeder-Farn, Blechnaceae - Rippenfarngewächse
10–20 cm, immergrün, mehrjährig

Der Seefeder-Farn ist ein kleinbleibender, immergrüner Rippenfarn aus dem gemäßigten und subantarktischen Südamerika, wo er in Araukarien- und Magellanwäldern in Chile und Argentinien wächst. Einige Bestände gibt es auch auf pazifischen Inseln und Australien. Mit kaum 20 cm Höhe ist der Seefeder-Farn bodendeckend und bildet kriechende Rhizome, aus denen bis 20 cm lange, linear-lanzettliche Blätter wachsen, die bis 30 cm lange Stiele haben können. Ähnlich anderer Arten der Gattung Blechnum L. oder dem Straußenfarn, Matteucia struthiopteris (L.) Tod., besitzt der Seefeder-Farn zwei Erscheinungsformen der Wedel: viele sterile, einfach gefiederte Wedel, die meist niederliegen, derb sind, dunkelgrün und den Winter in der Regel immergrün überdauern (Trophophylle). Daneben gibt es wenige fertile (sporentragende) Wedel, meist straff aufrecht, länger als die sterilen Wedel, mit schmaleren Fiederchen in größeren Abständen (Sporophylle).




Abb. 1 Die aufrechten sporentragenden Wedel des Blechnum penna-marina überragen die bodendeckenden Trophophylle, Privatgarten, 23.05.2015
Abb. 2 Kompaktes Blechnum penna-marina an sonniger Stelle in einem Privatgarten in Wipperfürth, 08.08.2018
Abb. 3 Der rötliche Austrieb der Wedel von Blechnum penna-marina, sonniger Standort im Botanischen Garten Bochum, 26.05.2015
Abb. 4 Bodendeckender Bestand der Blechnum penna-marina im Botanischen Garten Bochum, 26.05.20
Abb. 5 Die einfach gefiederten Wedel des Blechnum penna-marina, Privatgarten, 01.04.2015
Abb. 6 Die Sporophylle des Blechnum penna-marina, Privatgarten, 23.05.2015
Abb. 7 Neuaustrieb der Wedel von Blechnum penna-marina, Botanischer Garten Bochum, 26.05.20
Abb. 8 Der rötliche Austrieb der Wedel von Blechnum penna-marina, sonniger Standort im Botanischen Garten Bochum, 26.05.20



Nicht vollständig gesichert ist die Ableitung des Gattungsnamens Blechnum. Er ist griechischen Ursprungs, gr. "blachnon" (= eine Grasart), im attischen Dialekt "blechnon". Welches Benennungsmotiv dem Namen zugrunde liegt bleibt ungeklärt. Plinius der Ältere transkribierte den Namen ins Lateinische, lat. "blachnon" (= eine Farnpflanze) und meinte damit womöglich die wintergrünen Eigenschaften des Rippenfarns. Das Epitheton penna-marina stammt von lat. "penna" (= Feder) und lat. "marinus" (= See-, Meeres-) und beschreibt die Ähnlichkeit der Fieder mit dem Habitus der mediterranen Seefeder, Pennatula rubra Ellis, einer Federkoralle.

Blechnum penna-marina gehört zu den immergrünen, südhemisphärischen Farnen, die bis Z 7b winterhart sind. Es sind niederliegende Farne, die man sehr gut als Bodendecker einsetzen kann. Wichtig ist ein saures Milieu, feucht und schattig bis halbschattig. Auch als Teichrandbepflanzung oder als Moorbeetpflanze geeignet, selbst vollsonnige Plätze werden, sofern sie nicht zu trocken sind, toleriert. Es gibt Sorten mit rötlich tingierten Fiedern.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Blechnum penna-marina. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/blechnum-penna-marina.html am Tg.Mo.Jahr.