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Borinda papyrifera (T. P. Yi) Stapleton
synonym: Fargesia papyrifera T. P. Yi
Yushania
papyrifera (T. P. Yi) Demoly
Blauer Papierbambus, Poaceae - Süßgräser
Meist hapaxanther Blüher (nur einmal blühend, dann absterbend),
48 m hoch, immergrün, mehrjährig
Der Blaue Papierbambus ist ein mittelhoher Bambus aus China (Yunnan), wo
die Pflanzen in den Wäldern in Höhen von 2.7503.600 m über
NN vorkommen. Es ist ein immergrüner Bambus mit Höhen von
46 m, selten bis 8 m, der horstartig wächst und nur kurze
Ausläufer bildet. Die Halme haben einen Durchmesser von 26 cm,
sind rund, blau-grau, besonders unten weiß-grau bereift, oben eher
grau-braun oder gelb-braun behaart. Die Internodien sind 2228 cm lang
und weisen nur eine geringe Zentralhöhle auf, beziehungsweise sind fast
solide. Die Knoten sind prominent, anfangs weiß pudrig, mit deutlicher
Blattscheidennarbe. Die Blattscheiden sind etwas länger als die Internodien,
rasch abfallend, ledrig, locker gelbbraun behaart, mit dicht braun behaartem
Rand. Es finden sich 37 Zweige je Knoten und 35 Laubblätter
je Endzweig. Die Laubblätter sind 1018 cm lang, 1,62,3 cm
breit, beidseits kahl, mit fein gesägtem Rand. Blüten sind nicht
beschrieben.
Junge Sprosse der Borinda papyrifera sind essbar. Am Naturstandort
wird die Art zur Papierherstellung und zum Weben genutzt. Die taxonomische
Stellung der Art hat sich mehrfach geändert. Von vielen Autoren wird
Fargesia papyrifera als das gültige Binomen akzeptiert.
Abb. 1 Bambushain einer Borinda papyrifera im Garten von Les Cattery Gwarackewenbyghan in St. Buryan, Cornwall, 06.03.2018 | Abb. 2 Bambushain einer Borinda papyrifera im Garten von Les Cattery Gwarackewenbyghan in St. Buryan, Cornwall, 06.03.2018 |
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Abb. 3 Blau bereifter Halm von Borinda papyrifera im Garten von Les Cattery Gwarackewenbyghan in St. Buryan, Cornwall, 06.03.2018 |
Der Gattungsname Borinda Stapleton ist ein Kunstwort, dessen erster
Teil zu Ehren von Norman Loftus Bor (18931972), einem irischen Botaniker,
etabliert wurde und dessen zweiter Teil wahrscheinlich auf Indien referiert.
Das Epitheton papyrifera stammt von gr. "papyros" (= Papier, Papyrus)
und lat. "-fer" (= -tragend), nach der Nutzung der Art zur
Papierherstellung.
Der Blaue Papierbambus ist grenzwertig winterhart in Mitteleuropa. In den
wintermilden Regionen der Z 8 könnte ein Anbau langfristig erfolgreich
sein. Manche Klone frieren schon ab 9 °C zurück, andere sind
frostresistenter. Hier gibt es sicherlich noch viele
Experimentiermöglichkeiten.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Ohrnberger, D. 1999: The Bamboos of the World. Elsevier Science B.
V., Amsterdam, 585 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Borinda papyrifera.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/borinda-papyrifera.html am Tg.Mo.Jahr.
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