Caesalpinia decapetala (Roth) Alston
Indische Cesalpinie, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Sommerblüher, V–VII, 60–800 cm lang und hoch, (sommer-) immergrün, mehrjährig
Caesalpinia decapetala stammt aus dem tropischen bis warm gemäßigten Asien, von Pakistan bis Japan, wo die Pflanzen in Strauchgesellschaften auf Hügeln, Bächen, an Feld- oder Wegrändern bis in Höhen von 1.800 m über NN wachsen. Wahrscheinlich erscheint, dass die Pflanzen ursprünglich aus der Himalaya-Region des subtropischen Indien stammen und nicht nur in Asien, sondern auch auf fast allen Kontinenten eingeführt wurden. Mancherorts wurden sie zu einem invasiven Neophyten und bereiten teilweise erhebliche Probleme, da die Pflanzen undurchdringliche Dickichte bilden und gleichzeitig ausgeprägt bewehrt sind.
Die Indischen Cesalpinien sind am Naturstandort immergrüne, kletternde Sträucher, die bis 8 m lange, weinähnliche Sprossachsen bilden, sich unregelmäßig verzweigen und an den Ästen, Blattstielen und Blütenständen zahlreiche, zurück gebogene Stacheln tragen. Die Blätter sind 20–30 cm lang, doppelt gefiedert, haben 3–10 Fiederpaare mit jeweils 8–12, locker flaumhaarigen, später kahlen Fiederblättchen. Die traubigen Blütenstände stehen terminal, sind bis 30 cm lang und tragen zahlreiche Blüten mit jeweils 5 gelben Kelch- und Kronblättern. Diese 10 Blütenblätter erklären den Artnamen decapetala. Die Früchte sind bis 10 cm lang, kastanien-braun, länglich und aufreißend.
Manche Autoren teilen mehrere Unterarten ab, von denen Caesalpinia decapetala var. japonica (Siebold & Zucc.) H. Ohashi wohl die bekannteste ist, da diese in Europa häufig kultiviert wird. Die Unterschiede zur Art sind marginal. Die var. japonica hat etwas größere Fiederblättchen, etwas längere Blütenstiele, manchmal sind die Blütenstandsachsen kahl und nicht flaumig.








Der Gattungsname Caesalpinia wurde von Linné zu Ehren des italienischen Botanikers Andrea Cesalpino (1519–1603) etabliert. Das Art-Epitheton decapetala stammt von gr. "deka" (= zehn) und gr. "petalon" (= Kronblatt) zu "decapetalus" und meint 10-kronblättrig, gleichwohl es nur 5 sind.
Caesalpinia decapetala wird schon seit einigen Jahren erfolgreich in Mitteleuropa angebaut, besonders die var. japonica. Im Gegensatz zu den (sub-)tropischen Naturstandorten verhalten sich die Pflanzen in Mitteleuropa laubabwerfend. Oft frieren sie teilweise oder gänzlich zurück, um innerhalb einer Saison wieder kletterende und blühende Sprosse aufzubauen. Bisher zeigen die Erfahrungen, dass die Indische Cesalpinie durchaus einige Meter klettern kann, aber nicht die Ausmaße wie in den Tropen erreicht. Die Pflanzen sind anspruchslos, lieben einen sonnigen Platz, gedeihen aber auch im Halbschatten. Man bedenke einen ausreichenden Abstand zu frequentierten Flächen und schneide die Pflanzen mit entsprechender Vorsicht. Die Mühe lohnt sich dennoch, da die Blütenstände ausgesprochen tropisch wirken und sicherlich ein Highlight sind. Am besten gibt man den Pflanzen eine Klettergelegenheit, die nicht zu hoch ist, um auch in den Genuss der Blüte zu kommen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Caesalpinia decapetala. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/caesalpinia-decapetala.html am Tg.Mo.Jahr.