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Caesalpinia decapetala (Roth) Alston
Indische Cesalpinie, Fabaceae - Hülsenfrüchtler
Sommerblüher, VVII, 60800 cm lang und hoch, (sommer-)
immergrün, mehrjährig
Caesalpinia decapetala stammt aus dem tropischen bis warm
gemäßigten Asien, von Pakistan bis Japan, wo die Pflanzen in
Strauchgesellschaften auf Hügeln, Bächen, an Feld- oder
Wegrändern bis in Höhen von 1.800 m über NN wachsen.
Wahrscheinlich erscheint, dass die Pflanzen ursprünglich aus der
Himalaya-Region des subtropischen Indien stammen und nicht nur in Asien,
sondern auch auf fast allen Kontinenten eingeführt wurden. Mancherorts
wurden sie zu einem invasiven Neophyten und bereiten teilweise erhebliche
Probleme, da die Pflanzen undurchdringliche Dickichte bilden und gleichzeitig
ausgeprägt bewehrt sind.
Die Indischen Cesalpinien sind am Naturstandort immergrüne, kletternde
Sträucher, die bis 8 m lange, weinähnliche Sprossachsen bilden,
sich unregelmäßig verzweigen und an den Ästen, Blattstielen
und Blütenständen zahlreiche, zurück gebogene Stacheln tragen.
Die Blätter sind 2030 cm lang, doppelt gefiedert, haben 310
Fiederpaare mit jeweils 812, locker flaumhaarigen, später kahlen
Fiederblättchen. Die traubigen Blütenstände stehen terminal,
sind bis 30 cm lang und tragen zahlreiche Blüten mit jeweils 5 gelben
Kelch- und Kronblättern. Diese 10 Blütenblätter erklären
den Artnamen decapetala. Die Früchte sind bis 10 cm lang,
kastanien-braun, länglich und aufreißend.
Manche Autoren teilen mehrere Unterarten ab, von denen Caesalpinia decapetala
var. japonica (Siebold & Zucc.) H. Ohashi wohl die bekannteste
ist, da diese in Europa häufig kultiviert wird. Die Unterschiede zur
Art sind marginal. Die var. japonica hat etwas größere
Fiederblättchen, etwas längere Blütenstiele, manchmal sind
die Blütenstandsachsen kahl und nicht flaumig.
Abb. 1 Hülsenfrüchte einer Caesalpinia decapetala var. japonica in einem Privatgarten bei Chemnitz, 05.06.2020 | Abb. 2 Blütenstände der Caesalpinia decapetala var. japonica in einem Privatgarten bei Rösrath, 07.06.2015 |
Abb. 3 Die bewehrten Sprossachsen der Caesalpinia decapetala var. japonica, Privatgarten bei Chemnitz, 05.06.2020 | Abb. 4 Gelbe Blütenstand von Caesalpinia decapetala var. japonica, Privatgarten bei Rösrath, 07.06.2015 |
Abb. 5 Doppelt gefiederte Laubblätter der Caesalpinia decapetala var. japonica in einem Privatgarten bei Chemnitz, 05.06.2020 | Abb. 6 Die einheimische Fauna erfreut sich auch an den Blüten der Caesalpinia decapetala var. japonica, Privatgarten bei Rösrath, 07.06.2015 |
Abb. 7 Caesalpinia decapetala in einem Gebüsch eines Bachtales in Kumaon, Nordindien, 15.04.2007 | Abb. 8 Blütenstände der Caesalpinia decapetala in Kumaon, Nordindien, 15.04.2007 |
Abb. 9 Blütenstand von Caesalpinia decapetala, Kumaon, Nordindien, 15.04.2007 | Abb. 10 Caesalpinia decapetala in Kumaon, Nordindien, 15.04.2007 |
Der Gattungsname Caesalpinia wurde von Linné zu Ehren des
italienischen Botanikers Andrea Cesalpino (15191603) etabliert. Das
Art-Epitheton decapetala stammt von gr. "deka" (= zehn) und gr. "petalon"
(= Kronblatt) zu "decapetalus" und meint 10-kronblättrig, gleichwohl
es nur 5 sind.
Caesalpinia decapetala wird schon seit einigen Jahren erfolgreich
in Mitteleuropa angebaut, besonders die var. japonica. Im Gegensatz
zu den (sub-)tropischen Naturstandorten verhalten sich die Pflanzen in
Mitteleuropa laubabwerfend. Oft frieren sie teilweise oder gänzlich
zurück, um innerhalb einer Saison wieder kletterende und blühende
Sprosse aufzubauen. Bisher zeigen die Erfahrungen, dass die Indische Cesalpinie
durchaus einige Meter klettern kann, aber nicht die Ausmaße wie in
den Tropen erreicht. Die Pflanzen sind anspruchslos, lieben einen sonnigen
Platz, gedeihen aber auch im Halbschatten. Man bedenke einen ausreichenden
Abstand zu frequentierten Flächen und schneide die Pflanzen mit
entsprechender Vorsicht. Die Mühe lohnt sich dennoch, da die
Blütenstände ausgesprochen tropisch wirken und sicherlich ein Highlight
sind. Am besten gibt man den Pflanzen eine Klettergelegenheit, die nicht
zu hoch ist, um auch in den Genuss der Blüte zu kommen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural
Society Dictionary of Gardening. Band IIV, Macmillan Reference
Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Caesalpinia decapetala.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/caesalpinia-decapetala.html am
Tg.Mo.Jahr.
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