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Camellia sasanqua Thunb.
  synonym: Thea sasanqua (Thunb.) Cels
Kleine Kamelie, Theaceae - Teebaumgewächse
Frühlingsblüher, III–V, 2–5 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Kleine Kamelie stammt aus Japan (Liu Kiu-Insel) und ist ein immergrüner, kleiner Baum oder Strauch mit breit elliptischen, ledrigen, 3–7 cm langen Blättern, die randständig fein gesägt sind. Die meist weißen oder rosafarbenen bis roten, 5–7 mm im Durchmesser großen Blüten erscheinen im Frühling, können aber auch, je nach Sorte, Klima und Witterung, wesentlich früher im Herbst, Winter oder später im Frühjahr erscheinen. Die Kapselfrüchte sind kugelig, erst grün, später hellbraun, behaart und enthalten 1–3 rundliche, kastanienbraune Samen.

Im angelsächsischen Sprachraum wird die Kleine Kamelie "Christmas Camelia" genannt, da sie manchmal schon zur Weihnachtszeit blüht. Neben der ornamentalen Bedeutung für den Japanischen Garten hat die Kleine Kamelie auch eine ökonomische, denn die Blätter werden zur Teeproduktion genutzt und die Früchte zur Ölherstellung, wobei das Öl ausgesprochen hochkalorisch sein soll und daher nicht nur für kosmetische und nutritive Zwecke, sondern auch in Öllampen zum Einsatz kommt, beziehungsweise kam. Zudem duften die Blüten ausgesprochen aromatisch - zu einer Jahreszeit wenn der Garten sonst überwiegend in Winterruhe ist.


Abb. 1 Blüte der Camellia sasanqua im Freiland im Japanischen Garten Leverkusen, 12.02.2014
Abb. 2 Rosa Blüten einer Camellia sasanqua, Kuppelhaus im Botanischen Garten Düsseldorf, 17.12.2014
Abb. 3 Blüten einer großen Camellia sasanqua im Kuppelhaus des Botanischen Gartens Düsseldorf, 17.12.2014
Abb. 4 Rosafarbene, einfache Blüte einer Camellia sasanqua, Botanischer Garten Düsseldorf, 17.12.2014
Abb. 5 Rosafarbene Blüten einer Camellia sasanqua, Botanischer Garten Düsseldorf, 17.12.2014
Abb. 6 Weiße Blüte der Camellia sasanqua 'Yae Arare' mit rosafarbenem Rand, in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019
Abb. 7 Habitus einer Camellia sasanqua, 12.02.2014, Japanischer Garten Leverkusen
Abb. 8 Unreife, behaarte Früchte der Camellia sasanqua, 02.09.2015, Japanischer Garten Leverkusen
Abb. 9 Gefüllte Blüte der Camellia sasanqua 'Bettie Patrizia', in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019
Abb. 10 Fast rein weiße Blüte von Camellia sasanqua, 30.11.2014, Japanischer Garten Leverkusen
Abb. 11 Rosafarbene Blüte einer Camellia sasanqua 'Cleopatra' in einem Privatgarten, 18.11.2015
Abb. 12 Fast rein weiße Blüte von Camellia sasanqua, 11.11.2015, Japanischer Garten Leverkusen
Abb. 13 Aufgesprungene Kapselfrucht mit einem Samen der Camellia sasanqua, Privatgarten, 11.11.2015
Abb. 14 Rundliche, braune, "kastanienähnliche" Samen der Camellia sasanqua, Privatgarten, 11.11.2015
Abb. 15 Rein weiße Blüte einer Camellia sasanqua 'Fragrans' in einem Privatgarten in den Niederlanden, 19.11.2016
Abb. 16 Blühender Strauch der Camellia sasanqua 'Fragrans' in einem Privatgarten in den Niederlanden, 19.11.2016


Der Gattungsname Camellia L. wurde zu Ehren des deutsch-tschechischen Botanikers und Zoologen Georg Joseph Kamel (1661–1706) etabliert, der Kamelien von seinen Reisen auf die Philippinen mitbrachte. Das Epitheton sasanqua stammt von jap. "sasai na kuwa" (= kleiner Maulbeerbaum), eine Bezeichnung, die sich auf die zarten, duftenden, weichhaarigen Blüten bezieht. In Japan wurde C. sasanqua früher nicht als Kamelienart betrachtet, was sich in der dortigen Namensgebung als Maulbeerbaum widerspiegelt.

Camellia sasanqua ist gewiss ein dekorativer Exot für den winterblühenden Garten. Es gibt weit über 300 Kultivare, die sich durch die Blütenfarbe, Blühzeitpunkt, den Wuchs und zahlreiche weitere Merkmale unterscheiden. Viele dieser Sorten sind sicherlich nicht erprobt im mitteleuropäischen Garten. Von daher ist hier noch ein größeres Experimentierfeld oder man greift auf Sorten zurück, die sicher bis Z 8 winterhart sind. Als Standort empfiehlt sich ein sonniger Platz mit neutralen bis leicht sauren Böden, der am besten im Winter im Schatten liegt, beispielsweise im Schlagschatten anderer Bäume oder von Gebäuden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Camellia sasanqua. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/camellia-sasanqua.html am Tg.Mo.Jahr.