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Chenopodium polyspermum L.
synonym:
Atriplex polysperma (L.) Crantz
 Lipandra atriplicoides (Less.) Moq.
 Lipandra polysperma (L.) S. Fuentes, Uotila & Borsch
 Oligandra atriplicoides Less.
 Vulvaria polysperma (L.) Bubani
Vielsamiger Gänsefuß, Chenopodiaceae - Gänsefußgewächse
Hochsommerblüher, VII–IX, 05–80 cm hoch, sommergrün, einjährig

Der Vielsamige Gänsefuß tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf, Richtung Nordosten eher zerstreut. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch, in Nordamerika ist er eingebürgert. Bevorzugt siedelt er an trockenfallenden Flußufern, in Kraut- und Staudenfluren, auf Brachflächen und Äckern, in Gärten und Weinbergen.

Die Pflanzen sind vom Grunde an verzweigt, oft niederliegend, manchmal aufsteigend, meist grün mit 4-kantigem Stängel. Im Herbst verfärben sich Stängel und Blätter oft rötlich. Die Blätter sind eiförmig-rhombisch bis elliptisch, lang gestielt, ganzrandig und bis 5 cm lang. Die Blütenstände sind blattachsel- und endständige Rispen. Später bilden sich rundliche, erst transparent grüne und rötliche, später dunkelbraune Samen, etwa 1 mm im Durchmesser. Die Samenschale ist feingrubig punktiert.



Abb. 1 Früchte des Chenopodium polyspermum treten in verschiedenen Reifegraden gleichzeitig auf, Privatgarten, 02.09.2015
Abb. 2 Rötlich gefärbte Pflanze von Chenopodium polyspermum auf einer Sandbank im Spülsaum am Rheinufer bei Stürzelberg, gegenüber von Düsseldorf-Benrath, 02.09.2015, 33 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 16 O
Abb. 3 Im Herbst verfärben sich die Fruchtstände bei manchen Pflanzen des Chenopodium polyspermum rot, am Rheinufer bei Stürzelberg, 02.09.2015, 33 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 16 O
Abb. 4 Pflanze des Chenopodium polyspermum auf einer Kiesbank am Rheinufer bei Stürzelberg, 02.09.2015, 34 m, 51° 09' 31 N, 06° 50' 09 O
Abb. 5 Pflanze des Chenopodium polyspermum am Ufer der Nahe in der Nahe-Aue bei Bingen-Büdesheim, Rheinland-Pfalz, 15.08.2015, 84 m, 49° 56' 41 N, 07° 53' 53 O
Abb. 6 Sprossachse des Chenopodium polyspermum mit noch nicht ganz entfalteten Rispen, auf einer Buhne am Rheinufer bei Duisburg-Mündelheim, 11.08.2018, 21 m, 51° 22' 10 N, 06° 40' 54 O
Abb. 7 Früchte in verschiedenen Reifegrade treten beim Chenopodium polyspermum gleichzeitig auf, Nahe-Aue bei Bingen-Büdesheim, Rheinland-Pfalz, 15.08.2015, 84 m, 49° 56' 41 N, 07° 53' 53 O
Abb. 8 Fruchtendes Chenopodium polyspermum am Ufer der Nahe in der Nahe-Aue bei Bingen-Büdesheim, Rheinland-Pfalz, 15.08.2015, 84 m, 49° 56' 41 N, 07° 53' 53 O


Der Gattungsname Chenopodium L. leitet sich ab von gr. "chen" (= Gans) und gr. "podion" (= Füßchen), zu Gänsefüßchen, nach der Laubblattform einiger Arten. Das Epitheton polyspermum stammt von gr. "poly" (= viel) und gr. "sperma" (= Same), zu "polyspermus" (= vielsamig) und beschreibt die reichlich gebildeten und gut sichtbaren Samen der Art.

Chenopodium polyspermum ist ein einjähriger Gänsefuß, der gelegentlich spontan in Gärten auftritt. Will man ihn in Wildstaudensäumen kultivieren, bringt man am besten im Herbst reichlich Samen am vorgesehenen Standort aus. Die herbstliche Rotfärbung ist sicherlich ein dekorativer Effekt dieser ansonsten recht unscheinbaren Art.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Chenopodium polyspermum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/chenopodium-polyspermum.html am Tg.Mo.Jahr.