Startseite 

Chiastophyllum oppositifolium (Ledeb.) A. Berger
   synonym: Umbilicus oppositifolius (Ledeb. ex Nordm.) Ledeb.<

Walddickblatt, Goldtröpfchen, Crassulaceae, Dickblattgewächse
Frühsommerblüher, V–VII, 05–30 cm hoch, immergrün, mehrjährig.

Das Walddickblatt ist ein immergrünes Dickblattgewächs aus dem westlichen Kaukasus mit großen, ovalen bis rundlichen, gegenständigen, sukkulenten Blättern. Es bildet horizontale Stämmchen und breitet sich langsam kriechend aus. Die vielblütigen Infloreszenzen erscheinen im späten Frühling bis Sommer und tragen kleine, gelbe Einzelblüten. Später sind die Blütenstände nickend.

Obwohl es sich um eine sukkulente Pflanze handelt, wächst sie eher im lichten Unterwuchs und mäßig feuchten Böden. Die wasserspeichernde Fähigkeit dürfte eine Anpassung an Trockenphasen im Habitat sein.

Abb. 1 Auch im Winter machen die verblühten Fruchtstände was her, Chiastophyllum oppositifolium, Privatgarten, 08.02.2015
Abb. 2 Immergrüner Auspekt des Chiastophyllum oppositifolium mit seinen gegenständigen Blättern, Privatgarten, 08.02.2015
Abb. 3 Chiastophyllum oppositifolium im 0,5L-Topf mit rötlich gefärbtem Blatt im Winter, Privatgarten, 08.02.2015
Abb. 4 Verkaufsschild des Chiastophyllum oppositifolium mit Blütenständen
Abb. 5 Schöner Bestand des Chiastophyllum oppositifolium im Botanischen Garten Bochum, 26.05.20
Abb. 6 Blüten des Chiastophyllum oppositifolium im Botanischen Garten Bochum, 26.05.20


Der Gattungsname Chiastopyllum Stapf ex A. Berger leitet sich ab von gr. "chiastos" (= gekreuzt) und gr. "phyllon" (= Blatt) und bezieht sich auf die kreuzgegenständigen Laubblätter - ein für die Familie der Crassulaceae recht ungewöhnliches Merkmal. Das Epitheton oppositifolium bezieht sich ebenfalls auf die gegenständigen Laubblätter, lat. "oppositus" (= entgegengesetzt) und  lat. "-folius" (= -blättrig).

Für Dickblattgewächse ungewöhnlich haben wir beim Walddickblatt eine Art, die eher (halb-)schattige Standorte bevorzugt. Zudem sollte der Boden nicht dauerhaft trocken sein. Verwendung finden die Pflanzen besonders in Steingärten, als Natursteinbepflanzung oder zur Dekoration von Mauern. Etablierte Pflanzen breiten sich langsam über das kriechende Rhizom aus. Gelegentlich ist auch Verbreitung über Samen zu beobachten, ohne jedoch dass die Art invasiv wird. Es gibt Sorten mit hellgrünem Blatt oder panaschierte. Diese sind meist etwas empfindlicher als die Art.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2015: Chiastophyllum oppositifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/chiastophyllum-oppositifolium.html am Tg.Mo.Jahr.