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Clematis tangutica (Maxim.) Korsh.
synonym:
  Clematis orientalis var. tangutica Maxim.
Mongolische Waldrebe, Ranunculaceae - Hahnenfußgewächse
Sommerblüher, VI–VIII, 300–500 cm lang, sommergrün, mehrjährig

Die Mongolische Waldrebe stammt aus Ostasien (Nordwest-China, Kasachstan ud Mongolei), wo die Pflanzen in Fels-, Schutt- und Geröllfluren, entlang von Gewässern und in Strauchgesellschaften auf 300–4.900 m über Meereshöhe wachsen. Die Art ist seit 1898 in Mitteleuropa in Kultur.

Die Pflanzen sind verholzende Weine, meist aufrecht strauchig, manchmal zwergig. Die Zweige sind flach 5–8-fach gerieft, flaumhaarig, verkahlend. Die Laubblätter sind 1–2-fach gefiedert mit 2–6 cm langem Blattstiel. Die Lamina ist rhomben- bis eiförmig oder schmal eiförmig, 1–6 cm lang, 0,5–2,8 cm breit, 3-lappig oder ungeteilt, beidseits an der Nervatur spärlich behaart, randständig gesägt.

Die Blüten stehen einzeln terminal oder zu 1–3 in achselständigen Trugdolden, sind 2–6 cm im Durchmesser groß. Blütenstandsstiele sind 0,3–3 cm lang. Die Hochblätter sind kurz gestielt, Laubblatt ähnlich. Der Blütenstiel ist 3,5–16,5 cm lang, flaumhaarig oder kahl. Die 4 Perigonblätter sind gelb, manchmal violett unterlaufen, schmal eiförmig, lanzettlich oder länglich, 1,5–4 cm lang, 0,6–1,4 cm breit, unterseits spärlich behaart, oberseits kahl oder selten behaart. Die Staubblätter sind 9–11 mm lang. Später bilden sich rhombisch-eiförmige, etwa 4,5 mmlang, 2,2 mm breite, behaarte Früchte, die einen bis 5 cm langen, fedrigen Griffel tragen.


Abb. 1 Gelbe, violett unterlaufene Perigone der Clematis tangutica. Thermophiler Magerrasen am Lüntenbecker Berg, Wuppertal, 25.08.2024, 188 m, 51° 15' 01 N, 07° 05' 20 O
Abb. 2 Blütenknospe der Clematis tangutica. Thermophiler Magerrasen am Lüntenbecker Berg, Wuppertal, 25.08.2024, 188 m, 51° 15' 01 N, 07° 05' 20 O
Abb. 3 Gefiederte Laubblätter von Clematis tangutica. Thermophiler Magerrasen am Lüntenbecker Berg, Wuppertal, 25.08.2024, 188 m, 51° 15' 01 N, 07° 05' 20 O
Abb. 4 Zweige und Laubblätter von Clematis tangutica Thermophiler Magerrasen am Lüntenbecker Berg, Wuppertal, 25.08.2024, 188 m, 51° 15' 01 N, 07° 05' 20 O
Abb. 5 Fruchtköpfchen der Clematis tangutica mit den fedrigen Griffeln. Thermophiler Magerrasen am Lüntenbecker Berg, Wuppertal, 25.08.2024, 188 m, 51° 15' 01 N, 07° 05' 20 O
Abb. 6 Flach geriefte Zweige von Clematis tangutica im thermophilen Magerrasen am Lüntenbecker Berg, Wuppertal, 25.08.2024, 188 m, 51° 15' 01 N, 07° 05' 20 O


Der Gattungsname Clematis L. stammt von gr. "klema" (= Zweig, Weinranke), nach der rankenden Eigenschaft. Das Art-Epitheton tangutica stammt von lat. "tanguticus" (= tangutisch), nach den Tanguten, einem tibetisch stämmigen Volk in der chinesischen Provinz Gansu.

Die Mongolische Waldrebe ist eine dekorative Kletterpflanze für den Exotengarten. Sie ist bis Z 7 winterhart und mancherorts in Mitteleruopa eingebürgert. Ein sonniger Standort ist ideal.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Clematis tangutica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/clematis-tangutica.html am Tg.Mo.Jahr.