Clerodendrum bungei Steud.
synonym: Clerodendrum foetidum Bunge
invalid: Clerodendron bungei
Chinesischer Losbaum, Lamiaceae - Lippenblütler
auch: Verbenaceae - Eisenkrautgewächse
Spätsommerblüher, VII–IX, 50–240 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Chinesische Losbaum ist ein laubabwerfender Strauch aus China und Vietnam, wo er in Bergmischwäldern und an Wegrändern auf 1.100–2.500 m über Meereshöhe wächst.
Die Stämme sind aufrecht, oben meist nur wenig verzweigt, mit Korkwarzen (Lentizellen) bedeckt, gering verholzend und werden nur selten mehr als 4–5 cm im Durchmesser. Je nach Witterungsverlauf frieren die Pflanzen bodeneben zurück oder behalten ihre Stämme. Die Laubblätter sind 8–20 cm lang, 5–15 cm breit, eiförmig, papierartig, mit zahlreichen Drüsen basisnah besetzt und leicht gesägtem Rand. Die Blattstiele sind 4–17 cm lang, rötlich bis violett-braun, erst beflaumt, später kahl. Besonders auffällig sind die prächtigen, pink- bis rötlich-rosa farbigen, terminalen Blütenstände in Scheindolden, die aus zahlreichen, röhrenförmigen, in 5 Lappen sich teilenden Blüten bestehen. Später bilden sich kugelige, 6–12 mm im Durchmesser große Früchte. In Mitteleuropa ist im Freiland Fruchtbildung in Abhängigkeit von der Wärmesumme zu beobachten.
Von einigen Autoren werden zwei Unterarten akzeptiert:
– Clerodendrum bungei var. bungei in den mittleren Höhen der Bergregionen mit dichten Blütenständen und deutlichen, 1–3 mm langen Kelchzähnen.
– Clerodendrum bungei var. megacalyx C. Y. Wu ex S. L. Chen an Waldrändern der unteren Bergregionen um 1.100 m mit lockerem Blütenstand und bis zu 1 mm langen Kelchzähnen.
Es sind Pflanzen mit einem eigenwilligen Duft, der an B-Vitamine erinnert. In der chinesischen Medizin werden sie therapeutisch genutzt. Siehe auch Clerodendrum L.








Der Gattungsname Clerodendrum L. stammt von gr. "kleros" (= Los) und gr. "dendron" (= Baum). Der Begriff Los wird im Sinne von Schicksal genutzt und dürfte auf die wohl schon im Altertum als Heilpflanzen genutzte Gattung hinweisen. Das Epitheton bungei wurde zu Ehren des deutsch-rusischen Botanikers Alexander von Bunge (1803–1890) etabliert, Autor der Art, seinerzeit als C. foetidum.
Clerodendrum bungei ist ein ausgesprochen attraktiver Blühexot für den spätsommerlichen Garten, wenn so gut wie kaum mehr etwas blüht, mithin eine farbliche Bereicherung gegen Ende der Saison. Die Pflanzen sind gut winterhart in den milden Regionen, frieren etwa ab –14 °C bis zum Boden zurück, treiben aber wieder aus und blühen zuverlässig im darauf folgenden Sommer. Mit Mulchung auch in den kalten Regionen hart. Wählen Sie einen halbschattigen, gut drainierten, aber nicht zu trockenen Standort. Wenn Sie lockeren, sandigen Boden haben, sollte während regenloser Wochen gegossen werden. Pflanzen, die sich wohlfühlen, breiten sich über unterirdische Triebe aus. Ist das nicht gewünscht, baut man am besten eine flache Rhizomsperre ein oder hält den Bestand durch regelmäßiges Rausziehen unerwünschter Sprosse unter Kontrolle.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Clerodendrum bungei. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/clerodendrum-bungei.html am Tg.Mo.Jahr.