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Cnidium silaifolium Simonk.
  synonym: Selinum silaifolium (Jacq.) Beck
Silaublättrige Silge, Apiaceae - Doldenblütler
Sommerblüher, VI–VIII, 60–120 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Silaublättrige Silge tritt in Mitteleuropa selten auf. Ursprünglich stammt die Art aus dem südeuropäisch-westasiatischen Raum, ist in Mitteleuropa an wenigen Standorten im Südosten (bei Haßfurt) eingebürgert. Bevorzugt besiedeln die Pflanzen thermophile Gebüschsäume und Strauchgesellschaften an Hängen und sonnigen Wiesen.

Die Pflanzen wachsen aufrecht. Die Stängel sind kantig, kahl bis zerstreut borstig behaart, grün bis rötlich-braun oder gelblich-braun. Die Laubblätter sind kahl, 2–4-fach gefiedert, im Umriss 3-eckig, fiederteilig mit 1–2 mm breiten, eiförmigen bis lineal-lanzettlichen und randständig rauen Zipfeln. Die Dolden bestehen aus 20–40 Döldchen und haben 0–8 früh abfallende Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütler die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Hüllchenblätter sind zahlreich, pfriemlich. In den Dolden sind die nach außen gerichteten Kronblätter nur wenig größer als die restlichen Kronblätter (nicht strahlend). Die Früchte sind 3,5–4 mm lang, gerippt und eiförmig.


Abb. 1 Blütenstandsknospe von Cnidium silaifolium mit den pfriemlichen Hüllblättern, Privatgarten 12.09.2021
Abb. 2 Im Umriss 3-eckiger Wedel des Cnidium silaifolium mit eiförmigen bis lineal-lanzettlichen Zipfeln, Privatgarten 12.09.2021
Abb. 3 Stängel, etwas verdickter Knoten und gering aufgeblasener Wedelstiel von Cnidium silaifolium in einem Privatgarten 12.09.2021
Abb. 4 Kantiger und spärlich borstig behaarter Stängel des Cnidium silaifolium, Privatgarten 12.09.2021
Abb. 5 Fiederteilige, kahle und hell grüne Laubblätter von Cnidium silaifolium in einem Privatgarten 12.09.2021


Der Gattungsname Cnidium Cusson stammt von gr. "kniede" (= Brennnessel), zu lat. "cnide", nach den etwas rauen Blattzipfeln. Das Epitheton silaifolium leitet sich ab von Silaum Mill., Wiesensilge, und lat. "- folius" (= -blättrig), zu "silgenblättrig", nach den sehr ähnlichen Laubblättern und Habitus.

Cnidium silaifolium ist ein prächtiger Doldenblütler für den exotischen als auch für den naturnahen Garten. Ideal ist ein Standort in der Sonne. Die Ansprüche an den Boden sind gering.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Cnidium silaifolium. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/cnidium-silaifolium.html am Tg.Mo.Jahr.