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Colocasia gigantea (Blume) Hook. f.
synonym:
  Caladium giganteum Blume
  Leucocasia gigantea (Blume) Schott
Großes Elefantenohr, Araceae - Aronstabgewächse
Frühlingblüher, IV–VI, 150–250 cm hoch, immer-/sommergrün, mehrjährig

Das Große Elefantenohr stammt aus China, wo die Pflanzen in feuchten, kalkreichen Schluchtwäldern auf 100–700 m über Meereshöhe wachsen. Die Art wird in vielen Ländern Südostasiens als Gemüsepflanze angebaut.

Es handelt sich um Rhizompflanzen, die am Naturstandort immergrün sind, in Kultur an winterkalten Standorten einziehen. Die Pflanzen bilden kräftige, faserige Knollen und im Laufe der Zeit einen kurzen oberirdischen Stamm. Die Laubblätter sind oberseits grün bis blassgrün, unterseits grünlich weiß und faserig, eiförmig bis herzförmig, 25–250 cm lang, 17–150 cm breit, ganzrandig und gewellt. Der Blattstiel ist blassgrün, faserig und bis 250 cm lang.

Die 5–13 Blütenstände sind terminal (erscheinen aber axillär, da sie durch neue Triebe verdrängt werden). Der Blütenstandsstiel ist faserig, zylindrisch, 30–80 cm lang, 1–2 cm breit. Das Hochblatt ist 12–24 cm lang. Die Hochblattröhre ist grün, elliptisch, 3–6 cm lang, 1,5–2 cm breit. Das Hochblattsegel ist weiß, aufrecht, länglich kahnförmig, 8–19 cm lang, 2–3 cm breit. Der Kolben (= Spadix) ist 9–20 cm lang. Die weibliche Zone ist weiß oder cremefarben und konisch. Die sterile Zone ist 3–4,5 cm lang und schlank. Die männliche Zone ist 5–14 cm lang. Der obere Teil der Spadix ist sehr kurz, 1–5 mm lang und spitz zulaufend. Später bilden sich längliche, bei Reife etwa 5 mm lange Beerenfrüchte mit jeweils vielen Samen.


Abb. 1 Blütenstamd der Colocasia gigantea mit weißem Hochblattsegel. Botanischen Garter Leipzig, 22.09.2024
Abb. 2 Meist mehrere Blütenstände von Colocasia gigantea gleichzeitig geöffnet. Botanischer Garten Leipzig, 22.09.2024
Abb. 3 Neue Blütenstände (unten) verdrängen bei Colocasia gigantea die älteren (oben). Botanischer Garten Leipzig, 22.09.2024
Abb. 4 Etwa 180 cm hohes Exemplar der Colocasia gigantea im Botanischen Garten Leipzig, 22.09.20246


Der Gattungsname Colocasia Schott stammt vom gr. = "kolokasia" (= eine der Wasserlilie ähnliche Sippe), was sich wohl auf die Gattung der Lotosblumen, Nelumbo Adans., bezog. Eine Erklärung für die Übertragung des Namens auf das Elefantenohr könnte die Essbarkeit sein, was schon seit der Antike bekannt ist. Das Epitheton gigantea leitet sich ab von gr. "giganteios" (= gigantisch), nach der Wuchshöhe der Pflanzen.

Für den Garten ist Colocasia gigantea eine dekorative Art, deren Blätter an halbschattigen, feucht humosen Stellen am besten zur Geltung kommen. Im Winter können die Pflanzen trocken und kühl im Container rein geräumt werden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Colocasia gigantea. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/colocasia-gigantea.html am Tg.Mo.Jahr.