Comptonia peregrina (L.) J. M. Coult.
syonym: Comptonia ceterach Mirb.
Liquidambar peregrina L.
Myrica aspleniifolia L.
Myrica comptonia C. DC.
Myrica peregrina (L.) Kuntze
Farngagel, Farnmyrte, Myricaceae - Gagelstrauchgewächse
Vollfrühlingblüher, IV–VI, 50–150 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Der Farngagel stammt aus Nordamerika, wo die Pflanzen in Nadelwäldern, Lichtungen und Ruderalflächen, zumeist auf gestörten, kargen, sandigen bis felsigen Böden in Höhen von 0–1.800 m über NN wachsen. Es sind sommergrüne Sträucher mit unterirdischen Ausläufern. An passenden Standorten können die Pflanzen im Laufe der Jahre größere Flächen kolonisieren und hierdurch den Untergrund stabilisieren. Die Zweige sind rötlich braun bis grau und behaart. Die Laubblätter sind schmal bis lineal-lanzettlch, mehr oder weniger fiederspaltig, farnähnlich, bis 15,5 cm lang und 2,9 cm breit. Beim Zerreiben duften die Blätter aromatisch. Oberseits sind die Laubblätter dunkel-grün, behaart oder kahl und drüsig; unterseits sind sie grau-grün, behaart und etwas drüsig.
Die Pflanzen sind ein- oder zweihäusig, ein- oder zweigeschlechtlich mit hängenden, bis 5 cm langen, hellbraunen, bevorzugt an den Zweigenden sitzenden männlichen Kätzchen und eiförmigen, bis 0,5 cm langen, mit roten, fadenförmigen Stempeln besetzten weiblichen Blüten, die zur Fruchtreife bis 2 cm Länge elongieren. Später bilden sich kugelige bis eiförmige, bis 5,5 mm große Früchte.
Bei den amerikanischen Ureinwohnern war Comptonia peregrina eine viel genutzte Pflanze, als Heilmittel, Ritualpflanze, Nahrungsmittel und Giftpflanze.


Der Gattungsname Comptonia L'Hér. ex Aiton wurde zu Ehren von Henry Compton (1632–1713) etabliert, einem englischen Pflanzensammler. Das Epitheton peregrina leitet sich ab von lat. "peregrinus" (= fremd, ausländisch), nach den ungewöhnlichen Laubblättern und Habitus für einen Amberbaum; die Art wurde ursprünglich als Liquidambar peregrina etabliert.
Comptonia peregrina ist ein sehr harter Gagelstrauch und wird bis Z 2 eingestuft. Es sind dekorative Pflanzen, die mit zierlichen Laubblättern aufwarten. Der Standort sollte offen und hell sein, der Boden feucht. Wer ein Ausbreiten nicht wünscht, baut die Pflanzen in einer Rhizomsperre an.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Comptonia peregrina. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/comptonia-peregrina.html am Tg.Mo.Jahr.