Dasylirion berlandieri S. Watson
Berlandiers Rauhschopf, Nolinaceae - Nolinagewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühling-Sommerblüher, V–VII, 50–150 cm hoch, immergrün, mehrjährig
Berlandiers Rauhschopf stammt aus den mexikanischen Provinzen Nuevo Leon, San Luis Potosi und Tamaulipas, wo die Pflanzen auf offenem Grasland, lichten Wäldern oder felsigem Gelände auf 400–2.100 m über Meereshöhe wachsen. Meist bleiben die Stämme des Dasylirion berlandieri relativ kurz, bis 50 cm, bedeckt von abgestorbenen und frischen, etwa 50–120 cm langen Blättern, an deren Rändern zahlreiche, unregelmäßige spitze Zähne sitzen, die zur Blattspitze hin gebogen sind. Farbe, Breite und Länge können typischerweise stark nach Standort und Ökotyp schwanken. Der Blütenstand wird 2–3,5 m hoch und trägt hellgrüne bis gelbliche, kurz gestielte Blüten in einem aufragenden, rispigen Blütenstand mit zahlreichen Teil-Blütenständen. Die Tragblätter der Teilblütenstände vertrocknen schnell, sind lanzettlich und bis 7cm lang. Siehe auch Dasylirion Zucc.
Ökotypen des Dasylirion berlandieri 'Delores' haben grüne, leicht goldfarbene, elegante Blätter. Sie stammen aus Zentralmexiko, nahe der Stadt Dolores Hidalgo, 1.900–2.100 m.
Ökotypen des Dasylirion berlandieri 'Garza Garcia' weisen eher blaugrüne, weißlich bereifte Blätter auf und stammen aus Nordmexiko, nahe der Stadt San Pedro Garza Garcia bei Monterrey, 1.200–1.500 m.









Der Gattungsname Dasylirion Zucc. stammt ab von gr. "dasys" (= dicht, rauh) und gr. "leirion" (= Lilie), womit die rauhen Schöpfe, beziehungsweise Rosetten gemeint sind, gebildet aus den länglichen Laubblättern. Das Epitheton berlandieri wurde zu Ehren des französischen Naturforschers Jean-Loius Berlandier (etwa 1805–1851) etabliert, der im Verbreitungsgebiet der Rauhschöpfe Forschungsreisen unternahm.
Berlandiers Rauhschopf ist wie die anderen Arten der Gattung besonders geeignet in kontinental geprägten, mitteleuropäischen Gärten. Hier kommen trockene und wärmere Klimate des Oberrheins, Weinbaulagen oder Gebiete im Südosten Mitteleuropas (beispielsweise Ostösterreich, Ungarn) in Frage. Dort sind schon eine ganze Reihe von Pflanzen über viele Jahre erfolgreich im Freiland angebaut worden. Für Gärten mit nicht so hoher Wärmesumme, weiter nördlich oder in eher feuchteren Lagen bietet sich Kübelhaltung an. Die Pflanzen können problemlos trocken, kühl und auch dunkel überwintert werden.
Im Freiland ist ein sonniger, heißer und trockener Standort ratsam. Wählen Sie das Sukkulentenbeet, eine Yuccapflanzung oder den Steingarten als Pflanzort. Der Boden sollte leicht kalkhaltig, gut drainiert und abgemagert sein.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Walker, C. C. 2001: Nolinaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook of Succulent Plants: Monocotyledons. – Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, 286–292.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Dasylirion berlandieri. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dasylirion-berlandieri.html am Tg.Mo.Jahr.