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Dasylirion berlandieri S. Watson
Berlandiers Rauhschopf, Nolinaceae - Nolinagewächse
oder: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühling-Sommerblüher, VVII, 50150 cm
hoch, immergrün, mehrjährig
Berlandiers Rauhschopf stammt aus den mexikanischen Provinzen Nuevo Leon,
San Luis Potosi und Tamaulipas, wo die Pflanzen auf offenem Grasland, lichten
Wäldern oder felsigem Gelände auf 4002.100 m über
Meereshöhe wachsen. Meist bleiben die Stämme des Dasylirion
berlandieri relativ kurz, bis 50 cm, bedeckt von abgestorbenen und frischen,
etwa 50120 cm langen Blättern, an deren Rändern zahlreiche,
unregelmäßige spitze Zähne sitzen, die zur Blattspitze hin
gebogen sind. Farbe, Breite und Länge können typischerweise stark
nach Standort und Ökotyp schwanken. Der Blütenstand wird 23,5
m hoch und trägt hellgrüne bis gelbliche, kurz gestielte Blüten
in einem aufragenden, rispigen Blütenstand mit zahlreichen
Teil-Blütenständen. Die Tragblätter der
Teilblütenstände vertrocknen schnell, sind lanzettlich und bis
7cm lang. Siehe auch Dasylirion
Zucc.
Ökotypen des Dasylirion berlandieri 'Delores' haben grüne,
leicht goldfarbene, elegante Blätter. Sie stammen aus Zentralmexiko,
nahe der Stadt Dolores Hidalgo, 1.9002.100 m.
Ökotypen des Dasylirion berlandieri 'Garza Garcia' weisen eher
blaugrüne, weißlich bereifte Blätter auf und stammen aus
Nordmexiko, nahe der Stadt San Pedro Garza Garcia bei Monterrey,
1.2001.500 m.
Abb. 1 Großes Exemplar des Dasylirion berlandieri im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009 | Abb. 2 Blätter und auswärts gerichtete Zähne des Dasylirion berlandieri, Botanischer Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009 |
Abb. 3 Dasylirion berlandieri im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009 | Abb. 4 Kaum aufgesplissene Blattspitzen des Dasylirion berlandieri, Botanischer Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009 |
Abb. 5 Dichte Rosette beim Dasylirion berlandieri im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009 | Abb. 6 Design mit Yucca rostrata und Dasylirion spec., Privatgarten Südostösterreich am Neusiedlersee, 24.09.2009 |
Abb. 7 Das bläuliche Blatt von Dasylirion berlandieri 'Garza Garcia' | Abb. 8 Dasylirion spec., Privatgarten Südostösterreich am Neusiedlersee, 24.09.2009 |
Abb. 9 Containerpflanze des Dasylirion berlandieri 'Delores' im 5060 im 2L-Topf | Abb. 10 Dasylirion berlandieri 'Delores' mit aufgesplissenen Blattspitzen im feuchten, euatlantischen Klima, Privatgarten |
Abb. 11 Blätter des Dasylirion berlandieri 'Delores' mit auswärts gerichteten Zähnchen, Privatgarten | Abb. 12 Containerpflanze des eher blaublättrigen Ökotyps Dasylirion berlandieri 'Garza Garcia' im 5060 im 2L-Topf |
Abb. 13 Im eher trockenen, kontinentalen Klima spleisst die Blattspitze des Dasylirion berlandieri nicht auf, Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Österreich, 20.09.2014 | Abb. 14 Dasylirion berlandieri, Privatgarten in Bad Deutsch Altenburg, Österreich, 20.09.2014 |
Abb. 15 Der rispige, männliche Blütenstand mit seinen Teil-Blütenständen beim Dasylirion berlandieri mit hellbraunen, lanzettlichen, vertrockneten Hochblättern. Privatgarten am Neusiedlersee, Ungarn, 03.07.2015 | Abb. 16 Blütenstand des Dasylirion berlandieri im sommerwarmen Kontinentalklima am Neusiedlersee, Ungarn, Privatgarten, 03.07.2015 |
Der Gattungsname Dasylirion Zucc. stammt ab von gr. "dasys" (= dicht,
rauh) und gr. "leirion" (= Lilie), womit die rauhen Schöpfe, beziehungsweise
Rosetten gemeint sind, gebildet aus den länglichen Laubblättern.
Das Epitheton berlandieri wurde zu Ehren des französischen
Naturforschers Jean-Loius Berlandier (etwa 18051851) etabliert, der
im Verbreitungsgebiet der Rauhschöpfe Forschungsreisen unternahm.
Berlandiers Rauhschopf ist wie die anderen Arten der Gattung besonders geeignet
in kontinental geprägten, mitteleuropäischen Gärten. Hier
kommen trockene und wärmere Klimate des Oberrheins, Weinbaulagen oder
Gebiete im Südosten Mitteleuropas (beispielsweise Ostösterreich,
Ungarn) in Frage. Dort sind schon eine ganze Reihe von Pflanzen über
viele Jahre erfolgreich im Freiland angebaut worden. Für Gärten
mit nicht so hoher Wärmesumme, weiter nördlich oder in eher feuchteren
Lagen bietet sich Kübelhaltung an. Die Pflanzen können problemlos
trocken, kühl und auch dunkel überwintert werden.
Im Freiland ist ein sonniger, heißer und trockener Standort ratsam.
Wählen Sie das Sukkulentenbeet, eine Yuccapflanzung oder den Steingarten
als Pflanzort. Der Boden sollte leicht kalkhaltig, gut drainiert und abgemagert
sein.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Walker, C. C. 2001: Nolinaceae. In: Eggli., U: Illustrated Handbook
of Succulent Plants: Monocotyledons. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg,
New York, 286292.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Dasylirion berlandieri.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dasylirion-berlandieri.html am
Tg.Mo.Jahr.
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