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Dasylirion texanum Scheele
Texas Rauhschopf, Nolinaceae - Nolinagewächse
                    auch: Asparagaceae - Spargelgewächse
Frühling-Sommerblüher, V–VII, 80–210, immergrün, mehrjährig

Der Texas Rauhschopf stammt aus den Südwesten der USA (Texas) und der mexikanischen Provinz Coahuila, wo die Pflanzen im offenen Hügelland, auf Kalkstein, in Buschland, Canyons und temporär wasserführenden Schluchten auf etwa 600–1.800 m über Meereshöhe wachsen. Er gehört zu den stammbildenden, eher kleinbleibenden Arten der Gattung und kann einen Stamm bis 0,5 m Höhe entwickeln, der eher knollenförmig wächst oder manchmal kriechend ist. Die Schöpfe bestehen aus hell grünen, glänzenden, eher weicheren, 70–130 cm langen, 1–2 cm breiten Blättern, deren Ränder mit gelblichen, zu Blattspitze gerichteten Zähnen besetzt sind. Der Blütenstand ist 2–4 m hoch und verzweigt sich unten. An der Basis hat der Blütenstandsstiel einen Durchmesser von 1,5–3 cm. Die Hochblätter sind lanzettlich. Die Einzelblüten stehen in kleinen Büscheln, sind weiß bis grünlich und bis 1,5 mm lang. Später bilden sich elliptische, bis 6 mm lange, 1–1,5 mm breit geflügelte Kapselfrüchte, die jeweils 1 gelblich-braunen Samen enthalten.

An feuchteren Standorten kann der Texas Rauhschopf größere Dimensionen annehmen und deutlich sichtbare Stämme entwickeln. Besonders an den texanischen Standorten sind Ökotypen zu beobachten, die Übergange zum Dasylirion leiophyllum Engelm. und D. heteracanthum I. M. Johnst. zeigen. Gut möglich, dass es sich um Hybriden handelt. Siehe auch Dasylirion Zucc.


Abb. 1 Stamm des Dasylirion texanum mit alten Blattscheiden, in einem Privatgarten in Eppan, Südtirol, 29.10.2019
Abb. 2 Ältere Pflanze des Dasylirion texanum im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 3 Dasylirion texanum mit mehreren Blattschöpfen im Freiland des Botanischen Gartens Basel, 08.04.2010
Abb. 4 Exemplar des Dasylirion texanum im Freiland eines Privatgartens in Rheinstetten, 15.07.2003
Abb. 5 Dasylirion texanum im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 6 Nicht auffasernde Battspitzen des Dasylirion texanum in einem Privatgarten in Eppan, Südtirol, 29.10.2019
Abb. 7 Blatt des Dasylirion texanum mit zur Spitze gebogenen Zähnen und feiner Zähnung dazwischen, Privatgarten in Eppan, Südtirol, 29.10.2019i
Abb. 8 Alter Stiel der Blütenstandsachse eines Dasylirion texanum im Freiland des Botanischen Gartens Basel, 08.04.2010
Abb. 9 Laubblätter des Dasylirion texanum im Botanischen Garten Harry P. Leu, Orlando, Florida, 01.02.2009
Abb. 10 Älteres Exemplar des Dasylirion texanum mit mehreren Blattschöpfen im Botanischen Garten Basel, 11.10.2014


Der Gattungsname Dasylirion Zucc. stammt von gr. "dasys" (= dicht, rauh) und gr. "leirion" (= Lilie), womit die rauhen Schöpfe, beziehungsweise Rosetten gemeint sind, gebildet aus den länglichen Laubblättern. Das Epitheton texanum bezieht sich auf den Fundort der Art.

Sicherlich gehört Dasylirion texanum zu den frostverträglichen Arten der Gattung, dennoch gibt es kaum langfristig (> 20 Jahre) erfolgreiche Anpflanzungen ohne Schutz im Freiland in Mitteleuropa. Freilandexemplare des D. texanum wie jenes im Botanischen Garten Basel sind sicherlich die Ausnahme. Wenn überhaupt ist er geeignet für den kontinental geprägten, mitteleuropäischen Garten. Hier kommen trockene und wärmere Klimate des Oberrheins, Weinbaulagen oder Gebiete im Südosten Mitteleuropas (beispielsweise Ostösterreich, Ungarn) in Frage. Dort werden schon eine ganze Reihe von anderen Arten der Dasyliriones über viele Jahre erfolgreich im Freiland angebaut.

Für Gärten mit nicht so hoher Wärmesumme, weiter nördlich oder in eher feuchteren Lagen bietet sich die Kübelhaltung an. Die Pflanzen können problemlos trocken, kühl und auch dunkel überwintert werden. Zudem gehören sie zu den kleineren Rauhschöpfen und bleiben auch nach vielen Jahren im Topf immer noch praktikabel zu handhaben. Im Freiland ist ein sonniger, heißer und trockener Standort ratsam. Wählen Sie das Sukkulentenbeet, eine Yuccapflanzung oder den Steingarten als Standort. Der Boden sollte leicht kalkhaltig, abgemagert und gut drainiert sein.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Irish, G. & Irish, M. 2000: Agaves, Yuccas, an Related Plants. A Gardener's Guide. – Timber Press, Portland, Oregon, 312 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Dasylirion texanum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/dasylirion-texanum.html am Tg.Mo.Jahr.