Epilobium ciliatum Raf.
Drüsiges Weideröschen, Onagraceae (Oenotheraceae) - Nachtkerzengewächse
Sommerblüher, VI–IX, immergrün, 30–150 cm groß, ausläuferbildend
Das Drüsige Weideröschen tritt in Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf. Ursprünglich stammt die Art aus Amerika und Asien, ist seit 1927 in Mitteleuropa nachgewiesen und breitet sich seit 1950 zunehmend aus. Bevorzugt siedeln die Pflanzen an Ruderalstandorten wie Gärten, Äcker, Waldränder und Brachen.
Es sind aufrecht wachsende, krautige Pflanzen mit Rosetten. Die Stängel sind verzweigt, kantig, unten kahl, oben drüsig behaart. Die Laubblätter sind eiförmig bis lanzettlich, schwarf gezähnt und 2–4 mm lang gestielt. Die Blütenstände weisen geneigte Knospen auf. Die Einzelblüten sind gestielt, rosafarben weiß mit keuliger Narbe. Später bilden sich linealische, drüsig behaarte Kapseln. Die Samen weisen in Reihen angeordnete Warzen auf.
Beim Epilobium ciliatum erscheinen die Blüten zur selben Zeit wie die länglichen Samenkapsel, was die etymologische Erklärung des Gattungsnamens Epilobium L. ist: gr. "epi" (= auf), gr. "lobos" (= Schote, Hülse, Lappen), für die sich gleichzeitig oberhalb der Samenkapseln bildenden Blüten. Das Epitheton ciliatum stammt von lat. "cilium" (= Wimper), zu lat. "ciliatus" (= bewimpert), nach den behaarten Sprossachsen der Art.
Epilobium ciliatum ist eine Staude, die in manchem Garten als unerwüsnchter Neophyt auftritt.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Stearn, W. T. 2004: Botanical Latin. – Timber Press, Portland, 546 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Epilobium ciliatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/epilobium-ciliatum.html am Tg.Mo.Jahr.