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Equisetum hyemale L.
synonym: Equisetum praealtum Raf.
Hippochaete
hyemalis (L.) Farw.
Winter-Schachtelhalm, Equisetaceae - Schachtelhalmgewächse
Sommerblüher, VIVIII, 40150 cm hoch, immergrün,
mehrjährig
Der Winter-Schachtelhalm ist in Mitteleuropa selten bis verbreitet mit
Schwerpunkt im nördlichen Tiefland, den südlichen Mittelgebirgen
und Rheintal. Das Verbreitungsgebiet ist zirkumpolar. Bevorzugt siedeln die
Pflanzen in Quellfluren, Auenwäldern, feuchten Wäldern und
Strauchgesellschaften. Die Pflanzen bilden unterirdische Ausläufer,
sind immergrün und unimorph, demnach sind fertile (ährentragende)
und sterile (ährenlose) Sprossachsen gleich gestaltet. Die Sprosse sind
meist unverzweigt, können aber besonders nach Abbrüchen vereinzelte
Äste ausbilden. Die Stängel sind kräftig, dunkelgrün,
hart, rauh, bis 150 cm hoch, mit einem Durchmesser von 46 mm. Es finden
sich 1525 Rippen. Die Blattscheiden sind fast immer ohne Zähne,
gelegentlich an den obersten Scheiden früh abfallend. Die weiße
Scheidenröhre ist dann oben und unten mit einer schwarzen Querbinde
versehen. Ältere Sprosse können gelblich bis orangefarben sein.
Junge Sprosse haben meist noch keine schwarzen Querbinden an den Scheiden
ausgebildet. Die Ähren sind oben spitz, gelb-grün und 24
cm lang.
Abb. 1 Die obere Querbinde des Equisetum hyemale bildet eine knorpelige Leiste, zumeist ohne Zähne, Ufer des Ockenfelser Baches bei Ockenfels, Rheinland-Pfalz, 16.03.2019, 112 m, 50° 34' 48 N, 07° 15' 57 O | Abb. 2 Dichter Bestand von Equisetum hyemale in einer Quellflur im Sieperbachtal bei Ennepetal-Peddenöde, 25.06.2017, 275 m, 51° 16' 38 N, 07° 24' 53 O |
Abb. 3 Equisetum hyemale zusammen mit Blüten einer männlichen Japanischen Pestwurz, Petasites japonicus (Siebold & Zucc.) Maxim., in einem Privatgarten in Rheinstetten, 19.03.2017 | Abb. 4 Equisetum hyemale auf basenreichem Grund am Ufer des Ockenfelser Baches bei Ockenfels, Rheinland-Pfalz, 16.03.2019, 112 m, 50° 34' 48 N, 07° 15' 57 O |
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Abb. 5 Zähne und obere Querbinde sind an der Scheide dieses Equisetum hyemale abgebrochen; Quellflur im Sieperbachtal bei Ennepetal-Peddenöde, 25.06.2017, 275 m, 51° 16' 38 N, 07° 24' 53 O |
Der Gattungsname Equisetum L. stammt von lat. "equus" (= Pferd) und
lat. "saeta" (= Haar, Borste), nach den scheinbar blattlosen Ästen des
Schachtelhalms, die der Nackenmähne der Pferde ähnlich sehen. Das
Epitheton hyemale leitet sich ab von lat. "hiemalis" (= winterlich),
nach den im Winter grünen Sprossen. Das lat. "hiemis" (= Winter) ist
verwandt mit dem altindischen "himah" (= Schnee), welches sich im Namen Himalaya
wiederfindet.
Für feuchte Stellen im Garten ist Equisetum hyemale ein idealer,
prähistorischer Schachtelhalm, der dekorative Höhen erreicht. Die
Pflanzen harmonisieren gut mit Großblattstauden und mögen immer
feuchten Boden, auch vorübergehend überflutet.
Literatur
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2019: Equisetum hyemale.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/equisetum-hyemale.html am Tg.Mo.Jahr.
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