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Erysimum ×cheiri (L.) Crantz
synonym:
  Cheiranthus cheiri L.
  Cheiranthus helveticus Jacq.
  Cheiranthus muralis Salisb.
  Cheiri murale Samp.
  Erysimum pseudocheiri Boiss.
  Erysimum sessiliflorum W. T. Aiton
  Erysimum suffruticosum Spreng.
Goldlack, Brassicaceae - Kreuzblütengewächse
Vollfrühlingblüher, IV–V, 20–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Der Goldlack ist eine hybridogene Sippe aus Erysimum corinthium (Boiss.) Wettst. und E. senoneri (Reut.) Wettst., mithin als E. ×cheiri zu schreiben. Er ist ein Archäophyt, wurde im 12. Jahrhundert eingebürgert und tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut mit Schwerpunkt im Mittelrheingraben und seinen Nebentälern auf, ansonsten als synanthrope Auswilderungen. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch mit Schwerpunkt in Griechenland und Südosteuropa, wo die Pflanzen auf Felsklippen wachsen. Bevorzugt siedeln sie in Mitteleuropa an thermophilen, trockenen Ruderalstellen, Felsstandorten, Mauern und Burgen.

Die Pflanzen wachsen aufsteigend bis aufrecht und sind nur wenig verzweigt. Stängel und Laubblätter sind dicht mit 2-teiligen Haaren besetzt und graufilzig. Die Laubblätter sind kurz gestielt oder fast sitzend, lanzettlich, bis 10 cm lang, ganzrandig oder schwach gezähnt. Die Blüten sind stark duftend. Die Kronblätter sind 12–20 mm lang, gelb, orangefarben oder braun, oft mit Streifenmuster. Die Narbe ist tief 2-lappig. Die Schoten sind 30-60 mm lang, 2,5–3,5 mm breit, abgeflacht und haben einen 6–15 mm langen Stiel.


Abb. 1 Blüten des Erysimum cheiri in einem thermophilen Felshang an der Brauseley, Cochem, Mosel, 16.04.2023, 101 m, 50° 08' 24 N, 07° 10' 38 O
Abb. 2 Blühende Pflanze von Erysimum cheiri in einem thermophilen Felshang an der Brauseley, Cochem, Mosel, 16.04.2023, 101 m, 50° 08' 24 N, 07° 10' 38 O
Abb. 3 Auf den Hängen der Brauseley findet sich ein individuenreicher Bestand von Erysimum cheiri, Cochem, Mosel, 16.04.2023, 128 m, 50° 08' 26 N, 07° 10' 37 O
Abb. 4 Lanzettliche Stängelblätter von Erysimum cheiri in einem thermophilen Felshang an der Brauseley, Cochem, Mosel, 16.04.2023, 101 m, 50° 08' 24 N, 07° 10' 38 O
Abb. 5 Von Erysimum cheiri besiedelte Felsklippen an der Brauseley, Cochem, Mosel, 16.04.2023, 128 m, 50° 08' 26 N, 07° 10' 37 O
Abb. 6 Gestreifte Blüten von Erysimum cheiri in einem thermophilen Felshang an der Brauseley, Cochem, Mosel, 16.04.2023, 101 m, 50° 08' 24 N, 07° 10' 38 O


Der Gattungsname Erysimum L. stammt von gr. "erysimon" (= eine Senfart), möglicherweise von gr. "erysthai" (heilen) oder gr. "erysmos" (= Rettung), nach einer Heilwirkung. Das Epitheton cheiri stammt von pers. "xiri" (= Nelke, Gewürznelke).

Der Goldlack ist eine dekorative Pflanze für sonnige Rabatte. Pflanzen die sich wohlfühlen, säen sich bereitwillig aus.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und Zierpflanzen. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Erysimum cheiri. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/erysimum-cheiri.html am Tg.Mo.Jahr.