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Eucalyptus parvula L. A. S. Johnson & K. D. Hill
  synonym: Eucalyptus parvifolia Cambage
Kybeyan River-Eukalyptus, Myrtaceae - Myrthengewächse
Sommerblüher, VI–IX, bis 9 m hoch, immergrün, mehrjährig

Der Kybeyan River-Eukalyptus stammt aus dem Südosten Australiens (New-South-Wales), wo die Pflanzen in einem begrenzten Areal auf den Hängen der südlichen Hochebenen östlich von Cooma, im Bereich des Kybeyan River vorkommen. Bevorzugt wachsen sie dort in meist in kleinen Reinbeständen oder Wäldern auf etwa 1.000 m über Meereshöhe.

Es sind eher kleine Bäume bis 9 m Höhe mit glatter, stumpfer, grauer, grau-grüner oder gelegentlich rosafarbener Borke, die in langen Streifen oder Platten abschilfert. Junge Laubblätter sind gegenständig, sitzend, elliptisch, ober- und unterseits fast gleich grün; gelegentlich finden sich juvenile Blätter an adulten Bäumen. Ältere Laubblätter sind fast gegenständig, lanzettlich, grün, 5–7 cm lang und 0,6–1 cm breit, mit 2–6 mm langem, mehr oder weniger abgeflachtem Blattstiel.

Die Blütenstände haben 4–7 mm lange, spitz zulaufende Stiele und sind bis 7-blütig. Die Blütenknospen sind sitzend und eiförmig. Das Operculum (Blütendeckel) ist konisch, 1–2 mm lang und 2–3 mm breit. Der Blütenbecher (Hypanthium) ist sitzend, halbkugelig, 2–3 mm lang und breit. Später bilden sich halbkugelige bis verkehrt konische, kahle, sitzende, 3–4-klappige, 3–4 mm lange und breite Früchte. Serie Microcarpae.

Eucalyptus parvula zeichnet sich durch den kleineren Habitus, die glatte Borke, kurz gestielte adulte Laubblätter, kleine juvenile Laubblätter, kleine Knospen und kleine, sitzende Früchte aus.


Abb. 1 Blütenknospen und Laubblätter einer Eucalyptus parvula im Botanischen Garten Düsseldorf, 01.03.2025
Abb. 2 Lanzettliche Laubblätter von Eucalyptus parvula, Botanischer Garten Düsseldorf, 01.03.2025
Abb. 3 Zweige und Laubblätter einer Eucalyptus parvula im Botanischen Garten Düsseldorf, 01.03.2025
Abb. 4 In polygonalen Platten abschilfernde Borke von Eucalyptus parvula, Botanischer Garten Düsseldorf, 01.03.2025
Abb. 5 Streifig abschilfernde, glatte Borke von Eucalyptus parvula, Botanischer Garten Düsseldorf, 01.03.2025
Abb. 6 Sitzende Fruchtkapseln von Eucalyptus parvula in bis 7-zähligen Dolden. Botanischer Garten Düsseldorf, 01.03.2025
Abb. 7 Adulter Baum der Eucalyptus parvula in St. Cyprien Plage, Frankreich, Herbst 2000
Abb. 8 Baum der Eucalyptus parvula in einem Privatgarten, Niederlande, 21.05.2006
Abb. 9 Laubblätter, Zweige und Blütenknospen von Eucalyptus parvula in einem Privatgarten, Niederlande, 21.05.2006
Abb. 10 Blick in die Krone einer Eucalyptus parvula, Privatgarten in den Niederlanden, 21.05.2006


Der Gattungsname Eucalyptus L'Hér. leitet sich ab von gr. "eu" (= schön) und gr. "kalyptos" (= verborgen) und beschreibt die Blütenknospen, die vor dem Aufblühen von einem Deckel verdeckt werden. Das Epitheton parvula stammt von lat. "parvus" (= klein) und beschreibt die kleineren Blätter, Knospen, Früchte und den Habitus im Vergleich zu anderen Eucalpytus-Arten.

Frostschäden entstehen bei Eucalyptus parvula bei –12 bis –17 °C; dennoch ist die Winterhärte kaum für Mitteleuropa ausreichend. Selbst in den wintermilden Regionen gibt es nur sehr wenige langfristig erfolgreich angebaute Exemplare. Der Kybeyan River-Eukalyptus eignet sich für Z 8b und kann in kälteren Regionen als ephemerer Exot angebaut werden, der einige Jahre den Garten bereichert. Nach stärkerem Zurückfrieren sterben die Pflanzen oft ab. Siehe auch Eucalyptus-Seite.

Referenzen
Chippendale, G. M. 1988: Eucalyptus, Angophora (Myrtaceae). – Flora of Australia, 19, Australian Governmant Publishing Services, Canberra, 543 S.
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Eucalyptus parvula. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/eucalyptus-parvula.html am Tg.Mo.Jahr.