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Euphorbia peplus L.
Garten-Wolfsmilch, Garten-Euphorbie, Euphorbiaceae - Wolfsmilchgewächse
Sommerblüher, IV–IX, 10–25 cm hoch, sommergrün, ein-(mehr-)jährig

Die Garten-Wolfsmilch ist in Mitteleuropa häufig und stammt ursprünglich aus Südeuropa und Nordafrika. In Mitteleuropa ist sie schon vor 1.500 n. Chr. eingebürgert. Sie ist oft ein Kulturfolger in Gärten, Parks, Ruderalflächen und Ackerfluren. Die Pflanzen sind verzweigt und kahl. Die mittleren Stängelblätter sind 10–25 mm lang, verkehrt eiförmig bis rund, meist kurz gestielt und frühzeitig abfallend. Die endständige Scheindolde ist 3-strahlig und mehrfach gabelig verzweigt. Die Tragblätter sind breit lanzettlich. Typischerweise haben die Fruchtkapseln 3 flügelförmige Doppelleisten. Die Samen sind 6-kantig und eiförmig.

Wie für Euphorbien typisch werden die Blüten plus Hochblätter der Euphorbia peplus als Cyathium bezeichnet. Der Begriff leitet sich ab von gr. "kyathos" (= Schröpfgefäß) und beschreibt die becherartige Hülle aus Hochblättern unterhalb der Basis der Blüten, die man als "Ersatz" für die fehlenden Blütenblätter sehen kann. Cyathien sind meist grün oder gelblich und eher unscheinbar, bei E. peplus bestehen sie aus den grünen Hochblätterm plus Blütenorgane.


Abb. 1 Euphorbia peplus im Schotter am Rhein bei Stürzelberg 02.09.2015, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 14 O
Abb. 2 Reife Früchte mit den flügelförmigen Doppelleisten der Euphorbia peplus im Schotter am Rhein bei Stürzelberg, 02.09.2015, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 14 O
Abb. 3 Unreife Früchte und Blüte der Euphorbia peplus im Schotter am Rhein bei Stürzelberg, 02.09.2015, 32 m, 51° 09' 34 N, 06° 50' 14 O
Abb. 4 Blüten der Euphorbia peplus auf der Ruderalfläche der Halbinsel Babin Kuk in Dubrovnik, Kroatien, 05.10.2015, 78 m, 42° 39' 19 N, 18° 04' 12 O
Abb. 5 Blüte der Euphorbia peplus auf der Ruderalfläche der Halbinsel Babin Kuk in Dubrovnik, Kroatien, 05.10.2015, 78 m, 42° 39' 19 N, 18° 04' 12 O


Wahrscheinlich geht der Gattungsname Euphorbia L. auf den um Christi-Geburt lebenden, mauretanischen König Juba II. zurück, der Harz und Pflanzen der Euphorbien, wahrscheinlich der E. mauritanica L., nach seinem Leibarzt Euphorbos benannte. Das Epitheton peplus leitet sich ab von gr. "peplos" (= gewebtes Tuch, Decke), was sich wohl auf den aus 5 Hochblättern bestehenden Hüllbecher unterhalb der Blüte bezieht.

Euphorbia peplus ist eher weniger für die Gartenkultur geeignet und besitzt zumeist die Konnotation des Unkrauts.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Euphorbia peplus. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/euphorbia-peplus.html am Tg.Mo.Jahr.