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Euphorbia platyphyllos L.
Breitblättrige Wolfsmilch, Euphorbiaceae - Euphorbiengewächse
Sommerblüher, VII–VIII, 25–60 cm hoch, sommergrün, einjährig

Die Breitblättrige Wolfsmilch tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf, mit Schwerpunkt un den mittleren und südlichen Mittelgebirgen, im Norden fehlt sie fast ganz. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch, in Nordamerika ist sie eingebürgert. Als Archäophyt siedelt sie bevorzugt auf Äckern, in Gärten und Ruderalflächen entlang von Wegen, Säumen und auf Schutt, gerne auf Kalk.

Die Pflanzen sind kahl oder zerstreut flaumhaarig. Stängel sind aufrecht, gelegentlich rot unterlaufen, rund, oft mit frühzeitig abfallenden unteren Stängelblättern. Die Stängelblätter sind eilänglich bis eilanzettlich, sitzend, vorne fein gesägt, hellgrün, unterseits zerstreut langhaarig. Obere Stängelblätter sind mit herzförmigem Grund sitzend. Die endständige Scheindolde ist meist 5-strahlig und die Strahlen zunächst 2-teilig, dann 3-teilig verzweigt. Die Cyathium-Blätter sind breit 3-eckig, bespitzt und sitzend. Der Begriff Cyanthium leitet sich ab von gr. "kyathos" (= Schröpfgefäß) und beschreibt die becherartige Hülle aus Hochblättern unterhalb der Basis der Blüten, die man als "Ersatz" für die fehlenden Blütenblätter sehen kann. Die Nektardrüsen sind gelb und oval. Die Fruchtkapseln sind etwa 3 mm breit, nicht behaart, mit halbkugeligen Warzen und 3 warzenlosen Streifen. Die Samen sind 1,6–1,9 mm breit.


Abb. 1 Blütenstand von Euphorbia platyphyllos in der Anthese. Wegesrand am Koppelstein, Rheintal bei Lahnstein, 30.05.2024, 154 m, 50° 17' 22 N, 07° 37' 48 O
Abb. 2 Runder und kahler Stängel der Euphorbia platyphyllos. Wegesrand am Koppelstein, Rheintal bei Lahnstein, 30.05.2024, 154 m, 50° 17' 22 N, 07° 37' 48 O
Abb. 3 Blüten der Euphorbia platyphyllos. Wegesrand am Koppelstein, Rheintal bei Lahnstein, 30.05.2024, 154 m, 50° 17' 22 N, 07° 37' 48 O


Wahrscheinlich geht der Gattungsname Euphorbia L. auf den um Christi-Geburt lebenden, mauretanischen König Juba II. zurück, der Harz und Pflanzen der Euphorbien, wahrscheinlich der E. mauritanica L., nach seinem Leibarzt Euphorbos benannte. Das Epitheton platyphyllos stammt von gr. "platys" (= flach, breit) und gr. "phyllon" (= Blatt), zu "breitblättrig", nach den vergleichsweise großen Stängelblättern.

Die Breitblättrige Wolfsmilch ist eine hübsche Sommerstaude für sonnige bis halbschattige Standorte im Gehölzgarten auf Kalk.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Euphorbia platyphyllos. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/euphorbia-platyphyllos.html am Tg.Mo.Jahr.