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Fargesia nitida (Mitford ex Bean) Keng f. ex T. P. Yi
synonym: Arundinaria nitida Mitford ex Bean
Fargesia
demissa T. P. Yi
Fargesia
emaculata T. P. Yi
Sinarundinaria nitida (Mitford ex Bean) Nakai
Thamnocalamus
nitidus (Mitford ex Bean) Demoly
Fontänenbambus, Fontänen-Schirmbambus, Poaceae -
Süßgräser
Hapaxanther Blüher (nur einmal blühend, dann absterbend), IXII,
26 m hoch, immergrün, mehrjährig
Der Fontänenbambus stammt aus den Bergregionen Chinas, wo die Pflanzen
in feuchten Tälern in insgesamt eher trockenen Regionen in Höhen
von 1.9003.200 m über NN. Die Pflanzen bilden kurze Rhizome und
bleiben horstig. An der Spitze hängen die Pflanzen erst ab dem 2. Jahr
etwas über und sind dann auch verzweigt. Die Halme sind 12 cm
im Durchmesser, rund, mit 1120 cm langen Internodien, anfangs weiß
pudrig, später kahl und glatt. Die Halmwand ist 23 mm dick und
weist prominente Blattscheidennarben auf. Es finden sich 1518 Zweige
je Nodium. Die Halmscheiden persistieren sehr lange, sind purpurfarben bis
bräunlich, 3-eckig bis elliptisch, meist länger als das Internodium,
ledrig, kahl oder locker behaart. Je Endzweig finden sich 23
Laubblätter mit purpurfarbener bis bläulichroter Blattscheide,
deren Ränder grau-braun bewimpert sind. Die Laubblätter sind 510
cm lang, 0,51,3 cm breitlinear-lanzettlich, kahl und an einem Rand
gesägt. Die Blütenstände sind vielblütige Trauben, haben
13 Hochblätter und 1,12,5 cm lange Ährchen mit 23
Blüten, aus denen gelbe Staubfäden hängen.
Fargesia nitida wurde erstmals 1889 nach England eingeführt,
kurz darauf auch nach Mitteleuropa. Wahrscheinlich handelte es sich um einen
Samenimport, der über Botanische Gärten verteilt wurde, da die
in Europa kultivierten Pflanzen unterschiedlich sind und jede Menge Sorten
im Handel vertrieben werden. Zudem gibt es Berichte über Pflanzen, die
1886 in China blühten. Seit 1993 werden an F. nitida Blüten
in Europa beobachtet. Mithin dürfte der Blühzyklus etwa 100 Jahre
betragen.
Abb. 1 Samenstände bei Fargesia nitida in einem Privatgarten in Gloucester, England, 04.03.2018 | Abb. 2 Samenstände von Fargesia nitida in 'The Lost Gardens of Heligan' in St. Austell, Cornwall, 07.03.2018 |
Der Gattungsname Fargesia
Franch. wurde zu Ehren von Paul Farges (18441912) etabliert, einem
französischen Missionar in China. Das Epitheton nitida stammt
von lat. "nitidus" (= glänzend, nett), nach den glänzenden, kahlen
Laubblättern.
Fargesia nitida war einer der am häufigsten angeplanzten Bambusarten.
Durch die Blüte ist der Bestand deutlich gesunken. Die Pflanzen sind
ausgesprochen winterhart, bis Z 7a. Der Standort sollte nicht zu trocken
sein, auch unter lichten Gehölzen oder halbschattig. Die Pflanzen sind
horstbildend und machen keine langen Ausläufer.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Ohrnberger, D. 1999: The Bamboos of the World. Elsevier Science B.
V., Amsterdam, 585 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Fargesia nitida.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/fargesia-nitida.html am Tg.Mo.Jahr.
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