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Feijoa sellowiana (O. Berg) O. Berg
  synonym: Acca sellowiana (O. Berg) Burret
                 Feijoa obovata (O. Berg) O. Berg
                 Feijoa schenkiana Kiaersk.
                 Orthostemon obovatus O. Berg
                 Orthostemon sellowianus O. Berg
Brasilianische Guave, Myrtaceae - Myrtengewächse
Sommerblüher, V–VII, 3–6 m hoch, immergrün, mehrjährig

Die Brasilianische Guave stammt aus dem tropischen Südamerika (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay), wo die Pflanzen in collinen Wäldern und Strauchgesellschaften wachsen. Es sind immergrüne Sträucher oder kleine Bäume bis maximal 6 m Höhe, die weltweit in warmen Klimaregionen wegen ihrer Früchte angebaut werden. Die Pflanzen verzweigen meist schon in den unteren Stammpartien. Die Borke ist graubraun bis kastanienbraun. Die Laubblätter sind gegenständig, bis 7,5 cm lang, länglich-elliptisch, oberseits grün, unterseits weiß-wollig behaart. Die Blüten stehen einzeln in den Blattachseln, sind 4–5-zählig, bis 4 cm im Durchmesser und haben einen Blattstiel. Die Kronblätter sind fleischig, weiß-wollig aussen, leuchtend purpurfarben innen. Die Staubfäden sind dunkel rot. Später bilden sich grüne, rötlich tingierte, bis 7,5 cm lange, birnenförmige, aromatische Früchte.


Abb. 1 Strauch der Feijoa sellowiana mit schweren Borkenplatzern nach einem Kaltwinter. Die Pflanze hatte schon mehrfach Frostschäden und treibt mit basalen Schösslingen aus. Botanischer Garten Strassbourg, Frankreich, 06.04.2010
Abb. 2 Kleiner Baum der Feijoa sellowiana mit Schäden an den frischen Sprossen und Laubblätter nach etwa –7 °C in einem Privatgarten in Penzance, Cornwall, 06.03.2018
Abb. 3 Laubblätter der Feijoa sellowiana mit Schäden nach etwa –7 °C in einem Privatgarten in Penzance, Cornwall, 06.03.2018


Der Gattungsnamen Acca O. Berg leitet sich wahrscheinlich aus einer unbekannten südamerikanischen Sprache ab und bezeichnet die Gattung der Brasilianischen Guave. Der Gattungsnamen Feijoa O. Berg wurde zu Ehren von Joao da Silva Feijo (1760–1824) etabliert, einem portugiesischen Botaniker, der in San Sebastian (Brasilien) forschte. Das Epitheton sellowiana wurde zu Ehren von Friedrich Sellow (1798–1831) etabliert, einem deutschen Botaniker, der in Südamerika Pflanzen sammelte.

Feijoa sellowiana toleriert trotz der tropischen Herkunft mäßige Fröste, friert jedoch zwischen –7 und –15 °C zurück. Ältere Pflanzen regenerieren aus dem Wurzelstock, büßen jedoch an Vitalität ein. Mithin ist die Art sicherlich nicht winterhart in Mitteleuropa, es gibt keine langfristig erfolgreichen Anbauversuche ohne Schutzmaßnahmen. Nichtsdestotrotz ist es eine prächtige Zimmerpflanze für den sonnigen Platz auf einer Fensterbank. Im Sommer kann sie die Terrasse dekorieren oder im Container abgesenkt werden. Früchte setzen die Pflanzen bei großem Topf, ausreichender Wässerung, guter Düngung und warmem Standort gelegentlich auch in Mitteleuropa an.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2018: Feijoa sellowiana. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/feijoa-sellowiana.html am Tg.Mo.Jahr.