Foeniculum vulgare Mill.
synonym: Anethum foeniculum L.
Anethum pannorium Roxb.
Foeniculum foeniculum (L.) H. Karst.
Foeniculum officinale All.
Foeniculum pannorium (Roxb.) DC.
Ligusticum foeniculum (L.) Crantz
Meum foeniculum (L.) Spreng.
Selinum foeniculum (L.) E. H. L. Krause
Seseli foeniculum (L.) Koso-Pol.
Gewöhnlicher Fenchel, Umbelliferaceae (= Apiaceae) - Doldenblütler
Sommerblüher, VI–IX, 50–250 cm hoch, sommergrün, ein-, mehrjährig, kurzlebig
Der Gewöhnliche Fenchel tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-vorderasiatisch. Ursprünglich stammt die Art besonders aus dem Mittelmeergebiet, wo sie verbreitet auftritt, inzwischen ist sie in Mitteleuropa eingebürgert mit zunehmendem Bestand. Bevorzugt sieden die Pflanzen an Ruderalstellen entlang von Wegen, Straßen und in Weinbergen.
Es sind ein-oder mehrjährige, aufrecht wachsende, blaugrün bereifte und kahle Pflanzen. Die Stängel sind hell gestreift, hohl, stielrund und aufsteigend verzweigt. Die Laubblättersind bis 30 cm lang, 3–4-fach gefiedert und im Umriss 3-eckig sind. Kennzeichnend ist die grazile Fiederung mit langen, fadenförmigen Segmenten bis 5 cm. Die Blüten stehen in Dolden zu 10–40 und sind gelblich. Es finden sich weder Hüll- noch Hüllchenblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütlern die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Die Samen sind 4–6 mm lang, walzenförmig, gerippt und werden neben anderen Teilen des Fenchels ebenfalls in der Küche verwendet.







Der Gattungsname Foeniculum Mill. leitet sich von lat. "feniculum" (= Fenchel). Unklar bleibt die etymologische Wurzeln, möglicherweise von lat. "fenum" (= Heu) in Anspielung auf die, ähnlich dem Heu, duftenden Pflanzen. Das Epitheton vulgarus stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt, gewöhnlich).
Es existieren zahlreiche Sorten, die ursprünglich für gustative Zwecke gezüchtet wurden. Für den Exotengärtner dürfte die Bronzeform von Interesse sein, da diese eine markante Architektur hat und sich hervorragend ins Yuccabeet oder den Exotengarten einpasst. Trotz der Herkunft aus warmen Ländern ist Foeniculum vulgare winterhart und sät sich an warmen, sonnigen Standorten auch selbständig aus. Ältere, verholzte Pflanzen neigen in harten Wintern zum Kollaps, beziehungsweise oft sind Exemplare sowieso nur ein- oder zweijährig. Deshalb sollte man die spontanen Jungpflanzen im Garten gezielt wachsen lassen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Foeniculum vulgare. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/foeniculum-vulgare.html am Tg.Mo.Jahr.