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Fumaria capreolata L.
Ranken-Erdrauch, Papaveraceae - Mohngewächse
Frühling-, Sommerblüher, V–IX, 30–100 cm hoch, einjährig

Der Ranken-Erdrauch tritt in Mitteleuropa selten und unbeständig auf, mit großen Lücken. Ursprünglich stammt die Art aus dem mediterranen Raum und ist auch in Amerika eingebürgert. Bervorzugt werden nährstoffreiche Ruderalstandorte in Gärten und Heckensäumen besiedelt. Die Pflanzen wachsen kriechend oder klimmend, teilweise mit kletternden Stängeln und rankenden Blattstielen. Die Laubblätter sind blaugrün, 2-fach gefiedert, mit eiförmigen, oft gekerbten Fiederchen. Die Blüten erscheinen in reichblütigen, lockeren Trauben. Die Blüten sind 10–15 mm lang, anfangs cremeweiß, später rosafarben, mit dunkelrotem Fleck an der Spitze. Krone wird aus 4 Kronblättern gebildet, die unterschiedlich gebaut sind. Das obere ist gespornt. Die 2 Kelchblätter sind breiter als die Krone und fallen bald ab. Die einsamigen Nussfrüchte sind kugelig, glatt, bis 2 mm lang, mit zurückgebogenen Stielen.


Abb. 1 Gefiederte Laubblätter von Fumaria capreolata an einem Straßenrand am Lago Albano, Italien, 04.02.2018, 298 m, 41° 45' 32 N, 12° 39' 11 O
Abb. 2 Dichte Blütenstände der Fumaria capreolata an einem Straßenrand am Lago Albano, Italien, 04.02.2018, 298 m, 41° 45' 32 N, 12° 39' 11 O
Abb. 3 Pflanzen der Fumaria capreolata an einem Straßenrand am Lago Albano, Italien, 04.02.2018, 298 m, 41° 45' 32 N, 12° 39' 11 O


Der Gattungsname Fumaria L. existierte schon vorlinnäisch und stammt von lat. "fumus" (= Rauch). Mögliche Benennungsmotive wären die dunkel gefärbte Spitze der Krone, die wie angeräuchert aussieht. Weiters könnte die graugrüne Färbung der Laubblätter und Stängel, die den Pflanzen ein rauchähnliches Aussehen geben, oder die Nutzung der Art als Räucher- und Heilmittel schon bei den indigenen Völkern Mitteleuropas. Das Epitheton capreolata a stammt von lat. "capreoli" (= gabelförmige Ranken des Weinstocks), zu "gabelrankig", nach der Art des Rankens.

Für den Garten ist Fumaria capreolata als einjährige Pflanze durchaus attraktiv. In Steingärten, zwischen Kies oder auf offenen Flächen können sich Bestände selbständig aussäen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Fumaria capreolata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/fumaria-capreolata.html am Tg.Mo.Jahr.