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Geranium phaeum L.
Brauner Storchschnabel, Geraniaceae - Storchschnabelgewächse
Ende Vollfrühlingblüher, V–VI, 30–60 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Braune Storchschnabel tritt in Mitteleuropa selten bis zerstreut auf. Ursprünglich stammte er aus dem eher südeuropäischen Raum und den Alpen. Die Bestände in den deutschen Ost- und Mittelalpen sowie Österreichs sind wohl indigen, während die sonstigen Vorkommen in Mitteleuropa Neuansiedlungen sind. Bevorzugt werden lichte Laubwälder, Waldsäume, Wiesen, Wegesränder sowie Gärten- und Parkanlagen besiedelt. Die Mehrzahl der Funde sind siedlungsnah.

Die Pflanzen wachsen aufrecht, oft in dichteren Beständen. Stängel und Kelchblätter sind behaart. Die Laubblätter sind wechselständig, handförmig geteilt bis gelappt, grün oder braunrot gefleckt. Die Lappen sind zu 7, eingeschnitten und stumpfzähnig. Die Blüten stehen zu 2, haben auffällige, purpurbraune bis schwarzviolette Kronblätter, die bis 1,5 cm lang sind, ausgebreitet bis zurückgeschlagen. Selten finden sich blasse Kronblätter, hellviolett bis blass lilafarben.


Abb. 1 Die Blüten des Geranium phaeum stehen zu 2, am Wegesrand oberhalb von Hopfgarten zum Salvenberg, Tirol, Österreich, 15.05.2016, 931 m, 47° 27' 03 N, 12° 10' 47 O
Abb. 2 Die Kronblätter des Geranium phaeum sind flach ausgebreitet, Wegesrand oberhalb von Hopfgarten zum Salvenberg, Tirol, Österreich, 15.05.2016, 931 m, 47° 27' 03 N, 12° 10' 47 O
Abb. 3 Laubblatt von Geranium phaeum mit 7 Lappen, Wegesrand oberhalb von Hopfgarten zum Salvenberg, Tirol, Österreich, 15.05.2016, 931 m, 47° 27' 03 N, 12° 10' 47 O
Abb. 4 Flach ausgebreitete, dunkelviolette Blütenkrone des Geranium phaeum stehen zu 2, am Wegesrand oberhalb von Hopfgarten zum Salvenberg, Tirol, Österreich, 15.05.2016, 931 m, 47° 27' 03 N, 12° 10' 47 O
Abb. 5 Verzweigungsmodus eines Blütenstandes von Geranium phaeum, meist stehen die Einzelblüten zu 2, Privatgarten, 02.06.2016
Abb. 6 Dunkel braun geflecktes Laubblatt der Sorte 'Samobor' von Geranium palustre, Privatgarten, 02.06.2016


Der Gattungsname der Storchschnäbel, Geranium L., leitet sich ab von gr. "geranion" (= Kranich) und beschreibt die Ähnlichkeit der Frucht mit langen Vogelschnäbeln. Auf die dunkel befärbten Kronblätter verweist das Epitheton phaeum: gr. "phaios" (= dunkel schimmernd, schwärzlich).

Geranium phaeum ist ein hübscher Sommerblüher für den Exotengarten und wird mit verschiedenen Sorten im Gartenbau angeboten. Die bekanntesten dürften 'Album' mit weiß-lilafarbener Krone und 'Samobor' mit deutlich gefleckten Laubblättern sein. An sonnigen bis halbschattigen Standorten gedeihen die anspruchslosen Pflanzen bestens.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Geranium phaeum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/geranium-phaeum.html am Tg.Mo.Jahr.