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Glycyrrhiza yunnanensis S. H. Cheng & L. K. Dai ex P. C. Li
Chinesisches Süßholz, Fabaceae - Hülsenfrüchtler, Hülsenfruchtgewächse
Frühsommerblüher, V–VI, 60–120 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Chinesische Süßholz stammt aus Yunnan (China), wo die Pflanzen an Waldrändern, auf offenen Hügeln und Ruderalstandorten auf Äckern und an Straßenrändern der mittleren Höhenstufen der Gebirge bis hinauf auf 2.700 m über NN wachsen. Es sind sommergrüne Sträucher mit mehreren Stämmchen, die drüsig und etwas flaumig behaart sind. Die Laubblätter sind 8–10 cm lang, gestielt, 1-fach unpaarig gefiedert mit 7–15 Fiederblättern. Die Fiederblätter sind lanzettlich bis schmal oval, 2–5 cm lang, 0,7–1,5 cm breit, drüsig und flaumig behaart. Die Blütentrauben stehen terminal, sind dicht vielblütig, kugelig bis kurz zylindrisch und haben lanzettliche, 6–7 mm lange Hochblätter. Die Blütenkelche sind glockenförmig, etwa 5 mm lang, flaumig behaart, geflügelt und 5-zähnig mit teilweise verwachsenen oberen Zähnen. Die Kronblätter sind purpurfarben, 6–9 mm lang, schmal oval bis elliptisch. Später bilden sich 12–18 mm lange, 4–6 mm breite, schmal ovale, dicht stachelige Hülsenfrüchte, die braune und bis 4 mm lange Samen enthalten.


Abb. 1 Unpaarig gefiederte Laubblätter der Glycyrrhiza yunnanensis direkt nach dem Austrieb im Frühjahr, Privatgarten, 25.04.2018
Abb. 2 Kugeliges Blütenköpfchen der Glycyrrhiza yunnanensis im Sommer, Privatgarten, 28.06.2020
Abb. 3 Die stacheligen Hülsenfrüchte der Glycyrrhiza yunnanensis bilden später einen kugeligen Gesamtfruchtstand. Privatgarten in Aalsmeer, Niederlande, 17.07.2021
Abb. 4 Kugeliger Blütenstand der Glycyrrhiza yunnanensis mit hell purpurfarbenen Einzelblüten. Privatgarten in Aalsmeer, Niederlande, 17.07.2021


Der Gattungsname Glycyrrhiza L. stammt von gr. "glykys" (= süß) und gr. "rhiza" (= Wurzel), zu "glykyrrhiza" (= Süßwurzel), nach den süß schmeckenden Saponinglykosiden besonders in den Wurzeln. Später wurde "glykys" zu lat. "liquor" (= Flüssigkeit) umgebildet und daraus letztlich das mittelhochdeutsche "leckeritz" zum heutigen "Lakritz". Das Epitheton yunnanensis bezieht sich auf den Naturstandort in Yunnan.

Glycyrrhiza yunnanensis ist eine hübsche Staude für den Exotengarten an einem sonnigen Standort. Die Pflanzen sind relativ anspruchslos und winterhart bis Z 7.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Glycyrrhiza yunnanensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/glycyrrhiza-yunnanensis.html am Tg.Mo.Jahr.