Hesperis matronalis L.
synonym: Crucifera matronalis (L.) E. H. L. Krause
Hesperis adenosepala Borbás
Nachtviole, Ausdauerndes Silberblatt, Brassicaceae - Kreuzblütengewächse
Vollfrühlingblüher, V–VII, 40–100 cm hoch, sommergrün, zwei-, mehrjährig
Die Nachtviole stammt ursprünglich aus dem eurasischen Raum (Südeuropa bis Mittelasien) und ist in Mitteleuropa eingebürgert. Sie tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf kalk- und basenreichen Böden in Siedlungsnähe, auf Wiesen, in Staudenfluren, Strauchgesellschaften, lichten Wäldern und an Ruderalstandorten.
Es sind aufrecht wachsende, im oberen Bereich verzweigte Pflanzen mit kurz gestielten, eiförmigen, gezähnten, behaarten oder fast kahlen, nach oben hin kleiner werdenden Blättern. Die Stängel sind kahl oder behaart. Der Blütenstand ist verzweigt und setzt sich aus mehreren Trauben zusammen. Die 4 Kronblätter sind 18–25 mm lang, lila, hellviolett oder weiß, duftend. Die Schoten sind aufrecht, schlank, 4–10 cm lang, 2 mm breit.
Der Gattungsname Hesperis L. stammt von gr. "hespera" (= Abend, Sonnenuntergang), nach den besonders abends und nachts nach Hyazinthen duftenden Blüten. Das Epitheton matronalis stammt von lat. "mater" (= Mutter), zu lat. "matronalis" (= Frauen-, Matronen-), mit unklarem Benennungsmotiv, möglicherweise eine religiöse Anspielung auf die Muttergottes.
Die Nachtviole ist eine dekorative Staude mit hübschen Blüten im Frühsommer und schon lange in Mitteleuropa in Kultur. Die Pflanzen bevorzugen Standorte im Halbschatten bis Sonne auf leicht feuchten, humosen, kalk- oder basenreichen Böden. Besonders abends und nachts duften die Blüten angenehm (deutscher Name).
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Hesperis matronalis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lunaria-rediviva.html am Tg.Mo.Jahr.