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Hesperis tristis L.
  synonym: Deilosma tristis Spach
                 Hesperidium triste (L.) Beck
                 Hesperis desertorum Velen.
                 Kladnia tristis (L.) Schur
                 Sperihedium triste (L.) V. I. Dorof.
Trübe Nachtviole, Trauer-Nachtviole, Brassicaceae - Kreuzblütengewächse
Beginn Vollfrühlingblüher, IV–VI, 30–60 cm hoch, (immer-)sommergrün, zwei-, mehrjährig, kurzlebig

Die Trübe Nachtviole stammt aus dem südosteuropäischen Raum. In Mitteleuropa tritt sie lediglich im pannonischen Klima Ostösterreichs auf, ansonsten fehlt sie ganz. Bevorzgut siedeln die Pflanzen auf Halbtrockenrasen, thermophilen Säumen und Waldrändern der collinen Stufe, überwiegend auf Kalk. Es sind zwei- oder mehrjährige, aufsteigend bis aufrecht wachsende Pflanzen. Die Stängel sind meist unverzweigt, dicht behaart, rund oder kantig. Untere Laubblätter sind gestielt, schmal eiförmig und rosettenförmig angeordnet. Obere Laubblätter sind sitzend und breit eiförmig bis fast herzförmig. Die Ränder der Laubblätter sind ganz oder fein gezähnt. Der Blütenstand ist eine lockere, terminale Traube. Die Einzelblüten haben bis 4 cm lange Stiele und sind 4-zählig. Die Kronblätter sind lineal-lanzettlich, gelblichgrün mit purpurfarbigem Adernetz und 20–32 mm lang. Später bilden sich 4–14 cm lange, waagerecht abstehende oder überhängende Schoten.


Abb. 1 Pflanze der Hesperis tristis am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017, 197 m, 47° 57' 05 N, 16° 46' 25 O
Abb. 2 Blüte und behaarte Kelche von Hesperis tristis am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017, 197 m, 47° 57' 05 N, 16° 46' 25 O
Abb. 3 Pflanze der Hesperis tristis am Hackelsberg bei Jois, Neusiedlersee, Burgenland, Österreich, 03.04.2017, 197 m, 47° 57' 05 N, 16° 46' 25 O


Der Gattungsname Hesperis L. stammt von gr. "hespera" (= Abend, Sonnenuntergang), nach den besonders abends und nachts nach Hyazinthen duftenden Blüten. Das Epitheton tristis stammt von lat. "tristis" (= traurig, trübe), nach der Färbung der Kronblätter.

Die Trübe Nachtviole ist ein dekorativer Frühlingblüher. Ideal sind lockere, offene Böden ohne Staunässe, am besten auf Kalk. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, am besten im Steingarten oder auch zusammen mit Yuccas oder anderen Sukkulenten.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2017: Hesperis tristis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/hesperis-tristis.html am Tg.Mo.Jahr.