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Hypericum maculatum L.
  synoym: Hypericum quadrangulum auct.
Geflecktes Johanniskraut, Kanten-Hartheu, Kanten-Johanniskraut, Hypericaceae - Hartheugewächse
Sommerblüher, VII–VIII, 20–100 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Gefleckte Johanniskraut tritt in Mitteleuropa zerstreut bis verbreitet auf, in den mitteldeutschen Trockengebirgen eher selten. Bevorzugt siedelt es auf Rasen, Wiesen, in Staudenfluren und an Waldrändern. Sein Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. Es sind aufrecht wachsende Kräuter mit fast durchgehend 4-kantigen, kahlen und hohlen Stängeln. Die Laubblätter sind 1–4 cm lang, 6–19 mm breit, kahl, breit eiförmig bis elliptisch, dicht netzadrig, nicht durchscheinend punktiert und am Rand mehr oder weniger schwarz punktiert. Der Blütenstand ist schmal mit spitzwinkelig abstehenden Ästen. Die Kronblätter sind 9–14 mm lang, goldgelb, unterseits mit schwarzen Punkten und wenigen Streifen. Die Kelchblätter sind grün, eiförmig bis länglich und ganzrandig. Später bilden sich vielsamige Kapseln.


Abb. 1 Netzadriges Laubbatt des Hypericum maculatum ohne durchscheinende Punkte und mit schwarzen Randpunkten. Rand einer Weide bei Wuppertal-Beyenburg, 21.06.2020, 294 m, 51° 14' 06 N, 07° 17' 41 O
Abb. 2 Blütenkrone beim Hypericum maculatum, Extensivweide in Neuss-Helpenstein, 07.09.2019, 40 m, 51° 08' 35 N, 06° 39' 45 O
Abb. 3 Blüte des Hypericum maculatum mit schwarzen Streifen und Punkten auf den Kronblätter. Extensivweide in Neuss-Helpenstein, 07.09.2019, 40 m, 51° 08' 35 N, 06° 39' 45 O
Abb. 4 Blütenknospen von Hypericum maculatum mit schwarzen Punkten. Rand einer Weide bei Wuppertal-Beyenburg, 21.06.2020, 294 m, 51° 14' 06 N, 07° 17' 41 O


Der Gattungsname Hypericum L. stammt von gr. "hypereikon" (= Johanniskraut, eine Pflanzensippe mit heidekrautähnlichen Blättern), wobei das genaue Benennungsmotiv nicht eindeutig ist. Nach den Morphenen gr. "hypo" (= unter) und gr. "ereike" (= Heidekraut) scheint eine pflanzensoziologische Interpretation als die wahrscheinlichste: Unter Heide lebend, was auch dem Habitat der Art entspräche. Das Epitheton maculatum leitet sich ab von lat. "maculatus" (= gefleckt) und bezieht sich womöglich auf die gepunkteten Kronblätter.

Als Gartenpflanze wird Hypericum maculatum schon lange im Kräutergarten angebaut und findet auch im naturnahen Garten einen Platz. Für die exotische Pflanzung sind es hübsche Sommerblüher, die sich perfekt mit architektonisch anspruchsvollen Pflanzen ergänzen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Hypericum maculatum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/hypericum-maculatum.html am Tg.Mo.Jahr.