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Hypochaeris radicata L.
Gewöhnliches Ferkelkraut, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Sommerblüher, VI–IX, 15–60 cm hoch, immergrün, mehrjährig, kurzlebig

Das Gewöhnliche Ferkelkraut tritt in Mitteleuropa verbreitet bis gemein auf, in den Trockenregionen und dem Jura eher zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch. Zirkumpolar und in der Südhemisphäre ist es eingebürgert. Bevorzugt siedelt es in Felsfluren, Sandrasen, Magerrasen, lichte Kiefernwälder und Ruderalflächen, bevorzugt auf kalkarmen Böden.

Die Pflanzen bilden eine Pfahlwurzel oft mit Seitenwurzeln und basale Blattrosetten. Die Stängel sind aufrecht, locker verzweigt oder unverzweigt, blaugrün, kahl oder unten steifhaarig, blaugrün, unterm dem Köpfchen kaum verdickt, mit 0–2 Laubblättern und wenigen Schuppenblättern. Die Grundblätter sind grün, ungefleckt, zerstreut borstig behaart, entfernt buchtig gezähnt bis ganzrandig, dem Boden angedrückt. Die Köpfchen sind 20–35 mm im Durchmesser groß, mit zitronengelben Blüten, die etwa 2mal so lang wie die Spreublätter sind. Die Hüllblätter sind länglich, kahl oder schwach borstig behaart. Später bilden sich lang geschnäbelte Früchte mit 2-reihigem Pappus, innen fedrig, außen kaum fedrig.


Abb. 1 Blühende Pflanze der Hypochaeris radicata im ehemaligen Steinbruch Dachsberg bei Glees, Landkreis Ahrweiler, 01.09.2024, 354 m, 50° 25' 40 N, 07° 13' 51 O
Abb. 2 Steifhaarige Grundblätter von Hypochaeris radicata im ehemaligen Steinbruch Dachsberg bei Glees, Landkreis Ahrweiler, 01.09.2024, 354 m, 50° 25' 40 N, 07° 13' 51 O
Abb. 3 Blütenköpfchen von Hypochaeris radicata im ehemaligen Steinbruch Dachsberg bei Glees, Landkreis Ahrweiler, 01.09.2024, 354 m, 50° 25' 40 N, 07° 13' 51 OO
Abb. 4 Blütenköpfchen von Hypochaeris radicata mit kaum verdicktem Stängel, im ehemaligen Steinbruch Dachsberg bei Glees, Landkreis Ahrweiler, 01.09.2024, 354 m, 50° 25' 40 N, 07° 13' 51 O
Abb. 5 Locker verzweigter Gesamtblütenstand Hypochaeris radicata im ehemaligen Steinbruch Dachsberg bei Glees, Landkreis Ahrweiler, 01.09.2024, 354 m, 50° 25' 40 N, 07° 13' 51 O


Der Gattungsname Hypochaeris L. stammt von gr. "hypo" (= unter, unterhalb) und ge. "choiros" (= Ferkel), zu gr. "hypochoiros" (= einem der Wegwarte ähnlichen Korbblütengewächs). Das Benennungsmotiv bezieht sich wahrscheinlich darauf, dass das Ferkelkraut kaum als Gemüsepflanze genutzt wird, im Gegensatz zur Wegwarte. Das Art-Epitheton radicata stammt von lat. "radicatus" (= eingewurzelt), nach der tief wurzelnden Pfahlwurzel.

Hypochaeris radicata ist eine gelegentlich in Gärten auftretende Art, die wohl eher als unerwünschtes Kraut gesehen wird. Im naturnahen Garten ist sie eine hübsche, während des gesamten Sommers, bis zu den ersten Frösten blühende Pflanze, die genügsam ist und lichte Stellen bevorzugt.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Hypochaeris radicata. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/hypochaeris-radicata.html am Tg.Mo.Jahr.