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Juncus tenuis Willd.
synonym:
  Juncus albicans Fernald
  Juncus bicornis Michx.
  Juncus dichotomus Elliott
  Juncus leptocladus Hayata
  Juncus macer Gray
  Juncus platycaulos Kunth
Zarte Binse, Juncaceae - Binsengewächse
Frühsommerblüher, VI–IX, 15–40 cm hoch, immergrün, mehrjährig

Die Zarte Binse tritt in Mitteleuropa überwiegend verbreitet auf; in den Trockengebieten, Alpen und auf der Schwäbischen Alb selten bis zerstreut. Ursprünglich stammt sie aus Nordamerika und wurde 1834 nach Mitteleuropa eihgeführt. Bevorzugt siedelt sie in Trittpflanzengesellschaften auf gestörten Flächen wie Wald- und Heidewegen, meist auf kalkfreien Standorten.

Die Pflanzen sind ohne Ausläufer. immergrün und bilden kleine Horste mit aufrechten Stängeln. Blühende Stängel haben unten 1–2 grasartige (nicht starre), rinnige Blätter mit schmaler (nicht erweiterter) Scheide; sie sind halb so lang wie die Stängel. Am Ende der Blattscheiden finden sich 1–3 mm lange, zarte, im getrockneten Zustand weißliche Öhrchen. Der Blütenstand ist eine kompakte, bis 8 cm lange Spirre mit einzelnen, lang gestielten Teilblütenständen, die von 2–3 Hochblättern deutlich überragt werden. Die Perigonblätter sind gleich lang, spitz, 3–4 mm, gelbgrün und deutlich 3-nervig. Die Samen sind klebrig und verbreiten sich durch Trittausbreitung.


Abb. 1 Blütenstand des Juncus tenuis auf einem Trampelpfad im NSG Eskesberg, Wuppertal, 16.06.2024, 200 m, 51° 15' 37 N, 07° 06' 23 O
Abb. 2 Blühende Pflanze von Juncus tenuis auf einem Trampelpfad im NSG Eskesberg, Wuppertal, 16.06.2024, 200 m, 51° 15' 37 N, 07° 06' 23 O
Abb. 3 Fruchtstand von Juncus tenuis mit den deutlich überragenden Hochblättern. Trampelpfad im NSG Eskesberg, Wuppertal, 28.07.2024, 200 m, 51° 15' 37 N, 07° 06' 23 O
Abb. 4 Grundblätter von Juncus tenuis auf einem Trampelpfad im NSG Eskesberg, Wuppertal, 28.07.2024, 200 m, 51° 15' 37 N, 07° 06' 23 O

Der Gattungsname Juncus L. wurde von Linné aus antiker Literatur übernommen, mit unklarem Benennungsmotiv, lat. "juncus" (= Binse). Das Epitheton tenuis stammt von lat. "tenuis" (= dünn, fein), nach den zarten Öhrchen am Ende der Blattscheiden.

Die Zarte Binse wird oft als Unkraut wahrgenommen, dabei sind es dekorative, immergrüne Pflanzen für sonnige Lagen auf verdichteten Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Juncus tenuis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/juncus-tenuis.html am Tg.Mo.Jahr.