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Lactuca serriola L.
synonym:
 Lactuca altaica Fisch. & C. A. Mey.
 Lactuca scariola L.
 Lactuca virosa L.
Kompasslattich, Stachellattich, Asteraceae (= Compositae) - Korbblütler
Sommerblüher, VII–IX, 60–120 cm hoch, zwei-, einjährig, immer-, (sommer-)grün

Der Kompasslattich tritt in Mitteleuropa gemein bis verbreitet auf, im Bergland und norddeutschen Flachland eher zerstreut. Das Verbreitungsgebiet ist europäisch-westasiatisch. In Nordamerika und Australien ist die Art eingebürgert. Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Ruderalstandorten wie Weg- und Straßenrändern, Brachen, Böschungen, Weinbergen und an Mauern, gerne auf basenreichen Böden. Die Pflanzen haben eine Pfahlwurzel, sind milchsaftführend, meist einjährig, gelegentlich zweijährig. Die Stängel sind aufrecht, verzweigt, fest und gelblich weiß. Die Laubblätter sind wechselständig, blaugrün, steif, länglich bis verkehrt eiförmig, ungeteilt bis fiederspaltig, gezähnt, fast senkrecht stehend und am Grunde pfeilförmig stängelumfassend. Typischerweise finden sich Stachelzeilen entlang der Mittelrippe auf der Blattunterseite. Die zahlreichen Blütenköpfchen sind hellgelb. Später bilden sich graubraune Früchte mit weißen, fedrigen Pappus ("Fallschirmchen").


Abb. 1 Stacheln des Stängels von Lactuca serriola auf einer Rodungsfläche in der Ohligser Heide, Bergische Heideterrasse am Rande der Niederrheinischen Bucht, 14.07.2019, 81 m, 51° 09' 31 N, 06° 57' 50 O
Abb. 2 Blütenköpfchen von Lactuca serriola, Rasen an der Rheinbrohler Ley, 18.08.2019, 182 m, 50° 29' 08 N, 07° 20' 22 O
Abb. 3 Fruchtköpfchen von Lactuca serriola mit den weißen Pappus. Rasen an der Rheinbrohler Ley, 18.08.2019, 182 m, 50° 29' 08 N, 07° 20' 22 O
Abb. 4 Stachelleisten der Lactuca serriola auf der Laubblattunterseite. Rodungsfläche in der Ohligser Heide, Bergische Heideterrasse am Rande der Niederrheinischen Bucht, 14.07.2019, 81 m, 51° 09' 31 N, 06° 57' 50 O
Abb. 5 Ungeöffnetes Blütenkörbchen von Lactuca serriola mit den länglich eiförmigen Hüllblättern. Rasen an der Rheinbrohler Ley, 18.08.2019, 182 m, 50° 29' 08 N, 07° 20' 22 O


Der Gattungsname Lactuca L. stammt von lat. "lactuca" (= Lattich, Salat, Kopfsalat). Das Benennungsmotiv des Epithetons serriola ist nicht eindeutig, könnte aber auf lat. "serrula" (= kleine Säge) zurück zu führen sein, nach den gesägten Laubblättern oder der Stachelleiste auf der Blattunterseite.

Trotz der Konnotation als Unkraut ist Lactuca serriola eine hübsche Staude für den naturnahen Garten und imponiert mit der ungewöhnlichen Stachelleiste der Laubblätter. Das Motiv der mehr oder weniger ost-west-ausgerichteten Laubblätter ist etwas für Gärtner mit viel Phantasie. Ideal ist ein sonniger, nicht zu trockener, basenreicher Standort im Staudenbeet.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2023: Lactuca serriola. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lactuca-serriola.html am Tg.Mo.Jahr.