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Lamium amplexicaule L.
Stängelumfassende Taubnessel, Lamiaceae (= Labiatae) -
Lippenblütler
Vollfrühlingblüher, IVVIII, 1030 cm hoch,
immer-(sommer-)grün, ein-, zweijährig
Die Stängelumfassende Taubnessel tritt in Mitteleuropa zerstreut bis
verbreitet, in den mitteldeutschen Trockengebieten gemein auf. Ursprünglich
stammt die Art aus dem südeuropäisch-westasiatischen Raum und sind
seit dem Altertum in Mitteleuropa eingebürgert (Archäophyt). In
Amerika, Asien und Neuseeland ist die Art ebenfalls eingebürgert.
Bevorzugt siedeln die Pflanzen auf Rasen, Schotterfluren, Äckern, Weinbergen
und Wegrändern. Die Pflanzen sind einjährig oder einjährig
überwinternd, ohne Grundrosette. Die Stängel sind aufsteigend bis
aufrecht und es finden sich meist mehrere je Pflanze. Die Laubblätter
sind gegenständig, rundlich bis nierenförmig, tief gekerbt bis
gelappt, 23 cm breit, unten gestielt, oben sitzend und
halbstängelumfassend. Zur Blütezeit ist der Stängel meist
blattlos und die Tragblätter sitzen dicht unterhalb des Blütenstandes.
Die Kronen sind fleischfarben bis karminrot oder selten weiß, 12
cm lang, mit weit herausragender, langer Röhre.
Abb. 1 Lamium amplexicaule auf einem Rasen, öffentliche Fläche in Stirpe, Westfalen, 22.04.2017, 95 m, 51° 37' 18 N, 08° 18' 29 O | Abb. 2 Blühendes Lamium amplexicaule an einem Wegesrand in den Bergen bei San Pantaleo, Sardinien, 05.04.2018, 187 m, 41° 02' 19 N, 09° 28' 07 O |
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Abb. 3 Blühendes Lamium amplexicaule an einem Wegesrand in den Bergen bei San Pantaleo, Sardinien, 05.04.2018, 193 m, 41° 02' 10 N, 09° 28' 10 O |
Die Etymologie des Gattungsnamens Lamium ist nicht gesichert, lat.
"lamium" (= Taubnessel). Möglicherweise spielt das Motiv der
schlundförmigen Blüte eine Rolle, lat. "lamia" (= Vampir). Das
Epitheton amplexicaule leitet sich ab von lat. "amplexus" (= umfassend,
umschlingend) und lat. "caulis" (= Stängel, Stiel), nach den
halbstängelumfassenden Hochblättern.
Lamium amplexicaule wird nur selten als Gartenpflanze angebaut, da
ihr die Konnotation als Unkraut anhaftet. Dabei können blühende
Bestände durchaus attraktiv sein oder eine Ergänzung im naturnahen
Garten darstellen.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen
Deutschlands. Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S..
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Lamium galeobdolon.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lamium-galeobdolon.html am Tg.Mo.Jahr.
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