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Lavatera maritima Gouan
Mittelmeer-Buschmalve, Meer-Lavatere, Strand-Strauchpappel, Malvaceae - Malvengewächse
Frühlingblüher, II–V, 30–120 cm hoch, immergrün, mehrjährig, kurzlebig

Die Mittelmeer-Buschmalve stammt aus dem westmediterranen Raum, wo die Pflanzen hauptsächlich meernahe Standorte, Felsküsten, Geröllfächer oder gestörte Flächen besiedeln.

Meist sind es aufrecht wachsende Sträucher, gelegentlich niederliegend oder aufsteigend. Junge Triebe und Blätter sind weißfilzig und sternhaarig bedeckt. Ältere Stängel meist kahl, grau und glatt. Die Laubblätter sind fast rundlich, meist 5-lappig, gelegentlich ohne Lappen, bis maximal 8 cm lang und haben lange Stiele. Die Blüten stehen meist zu 1–2 in den Blattachseln, sind blassrosa oder weiß-blau, am Grund oft schwarz-violett und haben 1,5–3 cm lange Kronblätter mit deutlichen Lücken zwischen den einzelnen Kornblättern. Die Kelche haben 3 äußere, breit eiförmige, 3–8 mm lange Kelchblätter, die sich zur Fruchtzeit vergrößern. Früchte sind ohne Haare und mit konkavem Rücken.



Abb. 1 Pflanze der Lavatera maritima mit Nachblüte im Herbst an einem Straßenrand in Argèles Sur Mer, Frankreich, 07.10.2005
Abb. 2 Rundliche und 5-lappige Laubblätter von Lavatera maritima in einer ruderalen Strauchgesellschaft in San Vito, Sardinien, 19.10.2016, 10 m, 39° 26' 07 N, 09° 33' 00 O
Abb. 3 Laubblätter von Lavatera maritima die durchaus an jener der Pappeln, Populus L., erinnern und den deutschen Namen Strauchpappel erklären. Strauchgesellschaft in San Vito, Sardinien, 19.10.2016, 10 m, 39° 26' 07 N, 09° 33' 00 O
Abb. 4 Strauch von Lavatera maritima in einer ruderalen Strauchgesellschaft in San Vito, Sardinien, 19.10.2016, 10 m, 39° 26' 07 N, 09° 33' 00 O
Abb. 5 Kahler, grauer und glatter Stängel von Lavatera maritima in einer ruderalen Strauchgesellschaft in San Vito, Sardinien, 19.10.2016, 10 m, 39° 26' 07 N, 09° 33' 00 O
Abb. 6 Blassblaue Blüten der Lavatera maritima an einem Straßenrand in Argèles Sur Mer, Frankreich, 07.10.2005


Der Gattungsname Lavatera L. wurde zu Ehren von Johann Heinrich Lavater (1611–1691), einem schweizerischen Naturforscher etabliert. Das Epitheton maritima stammt von lat. "maritimus" (= Meer) und bezieht sich auf den Standort der Pflanzen in Küstennähe.

Lavatera maritima dürfte zumindest in den wintermilden Regionen Mitteleuropas an einem geschützten Standort winterhart sein. Alternativ bietet sich die heimische Thüringer Strauchpappel, L. thuringiaca L. an, die robuster ist.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. & Smythies, B. E. 1997: Flowers of South-West Europe. – Oxford University Press, Oxford, New York, 480 S.
Schönfelder, I. & Schönfelder, P. 2002: Kosmos Atlas Mittelmeer- und Kanarenflora. – Kosmos-Verlag, Stuttgart, 303 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2022: Lavatera maritima. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lavatera-maritima.html am Tg.Mo.Jahr.