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Liquidambar styraciflua L.
synonym: Liquidambar barbata Stokes
Liquidambar
gummifera Salisb.
Liquidambar
macrophylla Oerst.
Amerikanischer Amberbaum, Seesternbaum, Altingiaceae -
Rasamalagewächse
Frühlingblüher, IIIV, bis 41 m hoch, sommergrün,
mehrjährig
Der Amerikanische Amberbaum stammt aus Mittel- und Nordamerika, wo die Pflanzen
in Wäldern, offenen Strauch-Waldgebieten, entlang von Flüssen oder
in Sumpfgebieten in Höhen von 0800 m über Meereshöhe
wachsen. Es sind sommergrüne, zumeist einstämmige Bäume. Als
Solitär bilden die Pflanzen eine rundliche, auch ausladende,
regelmäßige Krone. Die Borke ist grau bis rötlich braun,
anfangs schwach rissig und unregelmäßig polygonal abschilfernd,
später graubraun und längs gefurcht. Älteres Holz bildet oft
Korkleisten aus. Die Nebenblätter sind linear-lanzettlich, rasch
hinfällig und hinterlassen 2 Narben nahe der Basis der Blattstiele.
Die Laubblätter haben einen 44150 mm langen Stiel, sind
handförmig gelappt, ahornähnlich, 725 cm lang, 4,416
cm breit, hellgrün, anfangs spärlich behaart, später weitgehend
kahl und duften aromatisch beim Zerreiben. Zum Herbst hin nehmen die
Laubblätter eine gelbe bis dunkelrote Färbung an. Männliche
Blütenstände sind aufrechte Trauben mit grünlichen
Einzelblüten. Weibliche Blütenstände sind hängende Trauben
mit gelblich-grünen Einzelblüten. Später bilden sich 2,54
cm lange, kugelige, verholzende, stachelige, anfangs grüne, bei Reife
braune Fruchtkapseln. Die Samen sind 810 mm lang und
geflügelt.
Das Harz des Amerikanischen Amberbaums ist dickflüssig, klar, gelblich-braun
und sehr aromatisch. Es wird zur Parfümherstellung, in Kosmetika oder
Tabak genutzt. Auch das Holz ist aromatisch und wird in Nordamerika in der
Möbelindustrie gerne verwendet.
Abb. 1 Fruchtkapseln und Laubblätter der Liquidambar styraciflua im Garten der Trinity Episcopal Church, Staunton, Virginia, 08.10.2019 | Abb. 2 Längsrissige, alte Borke einer Liquidambar styraciflua im Garten der Trinity Episcopal Church, Staunton, Virginia, 08.10.2019 |
Abb. 3 Ahornähnliche Laubblätter von Liquidambar styraciflua im Garten der Trinity Episcopal Church, Staunton, Virginia, 08.10.2019 | Abb. 4 Beginnende Herbstfärbung von Liquidambar styraciflua in den Gärten von Schloss Trauttmansdorff, Meran, Südtirol, 28.10.2019 |
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Abb. 5 Farbenfrohe Herbstfärbung von Liquidambar styraciflua als Straßenbegleitgrün in Wuppertal, Lenneper Straße, 01.11.2020 |
Der Gattungsname Liquidambar L. stammt von span. "liquido" (=
flüssig) und span. "ambar" (= fossiles Harz, Bernstein), zu span.
"liquidambar" (= Amberbaum und dessen Balsam), nach dem flüssigen Storax
(= Styrax), den L. orientalis Mill. liefert, einem aromatischen Harz,
beziehungsweise daraus extrahiertem Öl. Das Epitheton styraciflua
stammt von lat. "styrax" (= Gummiharz von Styrax officinalis L.) und
lat. "fluere" (= fließen), nach dem dickflüssigen, balsamischen
Harz welches dem der Liquidambar sehr ähnlich ist.
Der Amerikanische Amberbaum ist seit 1688 in Europa in Kultur. Er wird wegen
der intensiven Herbstfärbung gelegentlich in mitteleuropäischen
Parks oder Botanischen Gärten kultiviert. Es sind stattliche Bäume
mit eindrucksvoller Architektur. Die Pflanzen sind robust.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Liquidambar styraciflua.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/liquidambar-styraciflua.html am
Tg.Mo.Jahr.
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