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Lonicera fragrantissima Lindl. & Paxton
Wohlriechende Heckenkirsche, Caprifoliaceae - Geißblattgewächse
Winter- bis Erstfrühlingblüher, I–V, 40–200 cm hoch, halbimmergrün, mehrjährig

Die Wohlriechende Heckenkirsche stammt aus chinesischen Wäldern und Gebüschen bis in Höhen von 2.700 m über Meereshöhe. Es sind locker verzweigte Sträucher bis 2 m Höhe, meist laubabwerfend, in milden Wintern immergrün, die im Gegensatz zu anderen Arten der Gattung Lonicera L. keine hohlen, sondern kompakte Zweige ausbilden, die zudem kahl sind. Die gegenständigen, in der Form oft variierenden Blätter sind bis 7 cm lang, glattrandig, gestielt, dunkelgrün, unterseits oft mattgrün. Junge Blätter sind randständig borstig behaart, später kahl. Die Blüten erscheinen in Mitteleuropa im Winter oder Erstfrühling und sind ausgesprochen wohlriechend. Sie stehen achselständig zu 2, sind cremefarben, manchmal purpurfarben tingiert, zwittrig. Später bilden sich länglich-kugelige bis eiförmige, kräftig rote, nicht genießbare Früchte. Manche Autoren unterteilen die Art in Varietäten.


Abb. 1 Blühender Strauch der Lonicera fragrantissima × standishii in einem Privatgarten in den Niederlanden, 07.03.2015
Abb. 2 Blühende Sprossachse der Lonicera fragrantissima im Botanischen Garten Bochum, 17.01.2015
Abb. 3 Blüte der Lonicera fragrantissima, Botanischer Garten Bochum, 17.01.2015
Abb. 4 Blüten, Laubblattknospen und Rinde von Lonicera fragrantissima × standishii in einem Privatgarten in den Niederlanden, 07.03.2015
Abb. 5 Blüten der Lonicera fragrantissima × standishii in einem Privatgarten in den Niederlanden, 07.03.2015
Abb. 6 Gegenständige, immergrüne Laubblätter der Lonicera fragrantissima × standishii in einem Privatgarten, 05.03.2016
Abb. 7 Wegen der Winterblüte bilden sich die Früchte von Lonicera fragrantissima schon im Frühling, Privatgarten, 06.05.2017
Abb. 8 Blüte der Lonicera fragrantissima während des Eisregens im Februar 2021 in Nordrhein-Westfalen, Privatgarten, 07.02.2021


Der Gattungsname Lonicera wurde zu Ehren des deutschen Botanikers Adam Lonitzer (1528–1586) etabliert. Das Art-Epitheton fragrantissima stammt von lat. "fragrans" (= duftend) und ist das Superlativ desselben, äußerst wohlriechend. Mithin eine treffliche Beschreibung.

Manchmal finden sich im Gartenbau Pflanzen mit der Bezeichnung Lonicera ×purpusii Rehder, hierbei dürfte es sich um Hybriden der L. fragrantissima mit L. standishii Jacques handeln, die meist immergrün sind und nur in harten Wintern das Laub verlieren. Ansonsten unterscheidet sich L. ×purpusii nur geringfügig von der Art und ist ebenso duftend und winterblühend.


Die Wohlriechende Heckenkirsche ist eine Bereicherung des winterlichen Gartens. Sie blüht oft schon im Januar und verströmt bei mildem Wetter einen angenehmen Duft. Die Sträucher bleiben moderat, benötigen einen halbschattigen bis sonnigen Stand. Nach der Blüte kann geschnitten werden, am besten den Strauch ausdünnen und etwas zurücknehmen.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Huxley, A., Griffiths, M. & Levy, M. 1999: The New Royal Horticultural Society Dictionary of Gardening. – Band I–IV, Macmillan Reference Ltd., London.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2021: Lonicera fragrantissima. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lonicera-fragrantissima.html am Tg.Mo.Jahr.