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Lonicera tatarica L.
synonym:
  Lonicera webbiana Wall. ex DC.
Tataren-Geißblatt, Tataren-Heckenkirsche, Caprifoliaceae - Geißblattgewächse
Frühsommerblüher, V–VI, 1–3 m hoch, sommergrün, mehrjährig

Das Tataren-Geißblatt stammt aus Ostasien (von Japan bis Russland und Korea), wo die Pflanzen in Strauchgesellschaften und an Waldrändern auf 700–1.600 m über Meereshöhe vorkommen. In Mitteleuropa ist die Art eingebürgert, wird gelegentich angebaut und tritt selten in Hecken, Strauchgesellschaften und Flurgehölzen auf.

Es sind sommergrüne Sträucher mit aufrechten, verzweigenden Stängeln. Junge Zweige sind anfangs braun markig, später hohl. Die Laubblätter sind 2–5 cm lang, 1–2 cm breit, eiförmig bis länglich-eiförmig, spärlich flaumig behaart oder kahl, randständig bewimpert, mit 2–5 mm langem Blattstiel. Die Blüten sind achselständig zu 2 auf gemeinsamem, 1–2 cm langem Stiel. Die Hochblätter (Tragblätter des Blütenstands) sind linealisch bis verkehrt-eiförmig oder lanzettlich und 2–7 mm lang. Die Hochblättchen (Tragblätter der Einzelblüten) sind rund bis eiförmig, bis 1 mm lang und manchmal bewimpert. Die Blütenkrone ist 2-lappig, blassrosa bis karmesinrot, manchmal weiß, rosa oder blass gelb, etwa 1,5 cm lang mit 5–6 mm langer Röhre, 4-fach gelappter Oberlippe und zurück gebogener Unterlippe. Staubblätter und Griffel stehen aus der Kronröhre heraus. Die Kelche haben 3-eckige bis lanzettliche, bis 1 mm lange Lappen. Später bilden sich rote oder gelbe, kugelige, 5–6 mm im Durchmesser große Beeren mit 2–2,3 mm langen, glatten Samen mit konkavem Punkt.


Abb. 1 Laubblätter der Lonicera tatarica in einem Gehölzstreifen im Lößnitz-Dölitz-Park, Leipzig-Probstheida, 07.05.2023, 141 m, 51° 18' 11 N, 12° 24' 50 O
Abb. 2 Deutlich 2-lippige Blüten der Lonicera tatarica in einem Gehölzstreifen im Lößnitz-Dölitz-Park, Leipzig-Probstheida, 07.05.2023, 141 m, 51° 18' 11 N, 12° 24' 50 O


Der Gattungsname Lonicera L. wurde zu Ehren des deutschen Botanikers Adam Lonitzer, lat. "Lonicerus", (1528–1586) etabliert. Das Epitheton tatarica stammt von lat. "tataricus" (= tatarisch), nach der Herkunft aus Mittel- und Ostasien.

Das Tataren-Geißblatt wird gelegentlich in Gärten und öffentlichem Grün kultiviert. Die Pflanzen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort in der Gehölzpflanzung.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Lonicera tatarica. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/lonicera-tatarica.html am Tg.Mo.Jahr.