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Manihot carthagenensis (Jacq.) Müll. Arg.
synonym:
  Janipha frutescens Loefl.
  Janipha loeflingii Kunth
  Janipha yuquilla Kunth
  Jatropha carthagenensis Jacq.
  Jatropha frutescens Loefl.
  Jatropha janipha L.
  Manihot catingae Ule
  Manihot epruinosa Pax & K. Hoffm.
  Manihot floribunda Pax & K. Hoffm.
  Manihot janipha (L.) Pohl
  Manihot meridensis Pittier
  Manihot pittieri Pax & K. Hoffm.
  Manihot pseudoglaziovii Pax & K. Hoffm.
  Manihot remotiloba Pittier
Ceara-Kautschukbaum, Euphorbiaceae - Euphorbiengewächse
Frühlingblüher, IV–V, 1–6(–20) m hoch, sommergrün, mehrjährig

Der Ceara-Kautschukbaum stammt aus dem östlichen Südamerika (Argentinien, Bolivien, Kolumbien, Paraguay und Venezuela), wo die Pflanzen bevorzugt in trockenen Gebieten der Dornstrauchsavanne und Trockenwäldern auf 0–2.000 m über Meereshöhe vorkommen. Die Populationen der Art weisen ein stark disjunktes Verbreitungsmuster auf und sind mithin relativ formenreich. Die meisten Autoren akzeptieren drei Unterarten: ssp. carthagenensis, ssp. glaziovii (Müll. Arg.) Allem und ssp. hahnii Allem, wobei besonders die ssp. glaziovii in vielen (sub-)tropischen Regionen der Welt eingebürgert ist, da sie früher als Gummilieferant diente.

Es sind sommergrüne Sträucher oder Bäume, die meist mehrstämmig wachsen. Die Borke ist dünn und grün bis dunkel rötlich-braun. Die Zweige sind blaugrün. Die Laubblätter sind schildförmig (Blattstiel setzt auf der Unterseite der Lamina an, nicht am Rand), tief handförmig geteilt in 3–13 Lappen, behaart, oberseits grün, unterseits blaugrün, mit bis 25 cm langem, oft rötlich gefärbtem Blattstiel; die Lappen sind 4–15 cm lang, 2–10 cm breit und ganzrandig. Die Nebenblätter sind lanzettlich, etwa 5 mm lang, ganzrandig und rasch hinfällig.

Der Blütenstand ist rispenförmig, bis 12 cm lang; die Hüllblätter ähneln den Nebenblättern. Männliche Blüten sind 7–9 mm lang, weibliche Blüten 0,8–1,4 cm lang. Später bilden sich kugelige, 1,9–2 cm im Durchmesser große, glatte Früchte.


Abb. 1 Blütenstand der Manihot carthagenensis in einem Privatgarten bei Hasselt, Belgien, 03.10.2024
Abb. 2 Noch unreife Früchte der Manihot carthagenensis in einem Privatgarten bei Hasselt, Belgien, 03.10.2024
Abb. 3 Laubblatt von Manihot carthagenensis in einem Privatgarten bei Hasselt, Belgien, 03.10.2024
Abb. 4 Kleiner Baum der Manihot carthagenensis in einem Privatgarten bei Hasselt, Belgien, 03.10.2024


Der Gattungsname Manihot Mill. stammt von "mandioca" ab, der Bezeichung durch das indigene Volk der Tupi in Brasilien. Das Epitheton carthagenensis bezieht sich auf die Stadt Cartagena in Kolumbien, nach dem Verbreitungsgebiet. Der deutsche Name stammt von der brasilianischen Region Ceara, einem Naturtstandort der Art und deren Nutzung als Gummilieferant.

Manihot carthagenensis ist eine architektonisch wertvolle, exotische Pflanze mit tropischem Habitus. Die Winterhärte ist für Mitteleuropa kaum ausreichend, gleichwohl es erfolgreiche Versuche in Z 8b gibt. Die Art bevorzugt einen Standort auf lockeren, nicht zu feuchten oder nassen Böden in der Gehölzpflanzung. Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist ideal.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Manihot carthagenensis. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/manihot-carthagenensis.html am Tg.Mo.Jahr.