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Marrubium vulgare L.
synonym: Marrubium hamatum Kunth
Gewöhnlicher Andorn, Lamiaceae - Lippenblütler
Sommerblüher, VIVIII, 4050 cm hoch, sommer-,
halbimmergrün, mehrjährig
Der Gewöhnliche Andorn stammt aus Südeuropa und dem westlichen
Asien, wo die Pflanzen in Trockenrasen, Steppen und Ruderalstandorten wachsen.
Die Art ist in Amerika, Ostasien und Australien eingebürgert. In
Mitteleuropa wurde der Gewöhnliche Andorn schon im Altertum als
Arzneipflanze angebaut und ist seither ebenfalls eingebürgert
(Archäophyt). In Sachsen-Anhalt tritt er zerstreut auf, ansonsten ist
er in Mitteleuropa selten oder fehlt ganz. Bevorzugt werden basenhaltige
Ruderalstandorte in Dorfnähe besiedelt. Je nach Witterungsverlauf sind
es sommer- oder immergrüne Pflanzen. Die Stängel sind verzweigt
oder unverzweigt, unten verholzend, wollig und weißlich behaart. Die
Laubblätter sind eiförmig bis rund, 0,71,5 cm lang gestielt,
grün bis graugrün-filzig, runzelig, 23,5 cm lang, 1,83
cm breit und randständig gezähnt bis gesägt. Die
Blütenstände sind meist unverzweigt und bestehen aus mehreren
Scheinquirlen, die pagodenartig übereinander angeordnet sind. Jeder
Scheinquirl trägt 1836 Einzelblüten mit weißen, etwa
9 mm langen, behaarten Blütenkronen. Die Kelche sind oben kahl und
10-zähnig.
Abb. 1 Scheinquirl des Marrubium vulgare mit den weißen Lippenblüten, nahe des Dörfchens Erjos auf Teneriffa, 14.04.2009, 1.079 m, 28° 18' 52 N 16° 48' 47 W | Abb. 2 Sprossachse des Marrubium vulgare im Parco della Caffarella in Rom, 03.02.2018, 29 m, 41° 51' 42 N, 12° 31' 28 O |
Abb. 3 Strauch des Marrubium vulgare im Parco della Caffarella in Rom, 03.02.2018, 29 m, 41° 51' 42 N, 12° 31' 28 O | Abb. 4 Strauch des Marrubium vulgare an den Pedra Amarela in der Serra de Peninha, Westportugal, 338 m, 38° 45' 39 N, 09° 26' 08 W, 21.10.2009 |
Abb. 5 Eiförmige Laubblätter von Marrubium vulgare, an den Pedra Amarela in der Serra de Peninha, Westportugal, 338 m, 38° 45' 39 N, 09° 26' 08 W, 21.10.2009 | Abb. 6 Blühender Strauch des Marrubium vulgare nahe des Dörfchens Erjos auf Teneriffa, 09.04.2009, 1.079 m, 28° 18' 52 N 16° 48' 47 W |
Der Gattungsname Marrubium L. stammt möglicherweise von der alten
Hauptstadt der Marser in Mittelitalien, Marruvium. Das Epitheton
vulgare stammt von lat. "vulgaris" (= allgemein bekannt,
gewöhnlich).
Der Gewöhnliche Andorn ist eine hübsche Staude mit auffälligen,
pagodenartigen Blütenständen. Die Pflanzen sind winterhart und
eignen sich für sonnige bis halbschattige Standorte auf basen- oder
kalkhaltigen, eher trockenen Böden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen.
Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Jäger, E. J., Ebel, F., Hanelt, P. & Müller, G. K. 2007:
Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Band 5, Krautige Nutz- und
Zierpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 874 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland.
Gefäßpflanzen: Grundband. Spektrum Akademischer Verlag,
Heidelberg, 930 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2020: Marrubium vulgare.
http://www.tropengarten.de/Pflanzen/marrubium-vulgare.html am
Tg.Mo.Jahr.
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