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Meum athamanticum Jacq.
Bärwurz, Apiaceae - Doldengewächse
Frühsommerblüher, V–VI, 15–45 cm hoch, sommergrün, mehrjährig

Die Bärwurz tritt in Mitteleuropa selten bis verbreitet auf, mit Schwerpunkt in den kalkfreien Mittelgebirgen. Ihr Verbreitungsgebiet ist europäisch. Bevorzugt werden kalkfreie montane Wiesen und Magerrasen, Wegränder und Moorränder besiedelt.

Die Pflanzen wachsen aufrecht. Die Stängel sind kahl, dunkelgrün, aromatisch und tragen am Grund typischerweise einen Faserschopf. Die Laubblätter sind im Umriss länglich 3-eckig, 2–4-fach gefiedert mit haarfeinen, 2–6 mm langen Zipfeln. Die Dolden sind 3–15-strahlig, haben 0–6 Hüllblätter (Hüllblätter sind bei Doldenblütlern die Hochblätter direkt unterhalb des Blütenstandes, Hüllchenblätter jene unterhalb der Teildolden = Döldchen). Hüllchenblätter sind zahlreich und linealisch. Die Blüten haben weiße, nicht strahlende Kronblätter. Typisch sind die 6–8 mm langen, kahlen und eiförmigen Früchte mit deutlichen Rippen.

Abb. 1 Fieder eines Meum athamanticum mit den haarfeinen Zipfen. Privatgarten, 13.07.2024
Abb. 2 Laubblattfieder von Meum athamanticum. Privatgarten, 13.07.2024


Der Gattungsname Meum Mill. stammt von gr. "meon" (= Bärwurz) und existierte schon vorlinnäisch, bleibt aber ohne klares Benennungsmotiv. Möglich wäre eine Ableitung von gr. "maion" (= Hebamme), nach der volkstümlichen Nutzung als Abortivum. Das Epitheton athamanticum stammt von gr. "Athamantikos" (= zu Athamas gehörig), was sich auf die Athamanen bezieht, einer Landschaft in NW-Griechenland, die an das Vebreitungsgebiet der Bärwurz angrenzt.

Die Bärwurz ist ein hervorragender Doldebblütler für das Staudenbett, die Mediterranpflanzung oder Wildblumenwiese auf kalkfreien Böden.

Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Haeupler, H. & Muer, T. 2007: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – Ulmer-Verlag, Stuttgart, 789 S.
Jäger, E. J. 2011: Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. – Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 930 S.



Zitiervorschlag: Lorek, M. 2024: Meum athamanticum. – http://www.tropengarten.de/Pflanzen/meum-athamanticum.html am Tg.Mo.Jahr.