Micromeria croatica (Pers.) Schott
synonym:
Satureja croatica (Pers.) Briq.
Thymus croaticus Pers.
Kroatische Felsenlippe, Lamiaceae - Lippenblütler
Sommerblüher, V–IX, 10–30 cm hoch, sommergrün, mehrjährig
Die Kroatische Felsenlippe stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien, wo die Pflanzen in Spalten kalkhaltiger Felsen auf 150–2.000 m über Meereshöhe vorkommen.
Die Pflanzen sind verholzende Halbsträucher mit 5–30 cm langen, dicht behaarten, verzweigten oder unverzweigten, aufsteigenden oder aufrechten Stängeln. Die Laubblätter sind gegenständig, sitzend, elliptisch oder eiförmig, 5–8 mm lang, ganzrandig und nach unten eingerollt, mehr oder weniger behaart.
Die zwittrigen Blüten stehen zu 4–14 in lockeren, die Laubblätter überragenden Scheinquirlen. Der Kelch ist röhrenförmig, 5–6 mm lang, behaart, mit 15 Nerven. Die Kronblätter sind 2-lippig, mit einer geraden Röhre, rosa-violett oder selten weiß.
Der Gattungsname Micromeria Benth. stammt aus dem Griechischen (mikros = klein und meros = Stelle, Teil) und beschreibt die kleinen Blüten. Zumeist sind Micromeriae kleine, thermophile Sträucher oder Stauden, die von den Kanaren über den Mittelmeerraum bis nach Ostasien vorkommen. Das Epitheton croatica verweist auf den Naturstandort.
Charakteristisch für die Gattung Micromeria sind die nach unten eingerollten, sitzenden oder kurz gestielten Laubblätter. Es sind krautige Pflanzen oder Halbsträucher deren Kelche Symmetrieachsen aufweisen.
Charakteristisch für die Gattung Satureja L. sind die 4-kantigen Stämme, die aromatischen und nach oben gefalteten Blätter mit Drüsenhaaren. Die Blüten sind 2-lippig und stehen in den Blattachseln in kompakten Büscheln.
Charakteristisch für die Gattung Clinopodium L. sind die Drüsenpunkte auf allen vegetativen Teilen. Die Blätter haben einen deutlichen Blattstiel. Der Blütenkelch ist deutlich 2-lippig, nicht radiärsymmetrisch.
Die Kroatische Felsenlippe ist ein hübscher, aromatischer Exot für den sonnigen und offenen Platz im Steingarten, Alpinum oder Yuccabeet. Ideal ist ein gut drainierter und kalkhaltiger Boden.
Referenzen
Genaust, H. 2012: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. – Nikol-Verlag, Hamburg, 701 S.
Polunin, O. 2006: Flowers of Greece and the Balkans. - Oxford University Press, Oxford, New York, 592 S.
Zitiervorschlag: Lorek, M. 2025: Micromeria croatica. - http://www.tropengarten.de/Pflanzen/micromeria-croatica.html am Tg.Mo.Jahr.